Im Vortrag von Ebbe Kögel und im anschließenden Gespräch geht es um die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Dorf und Anstalt Stetten. Foto: Historisches Archiv Diakonie Stetten

Bei der Veranstaltung am Mittwoch, 23. Oktober im evangelischen Gemeindehaus beleuchtet der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel das historische Verhältnis der damaligen Anstalt Stetten zum Dorf Stetten. Zudem geht er auf die Entwicklungen in der heutigen Zeit ein. Im anschließenden Austausch kommen verschiedene Zeitzeugen und das Publikum zu Wort. 

In seinem Vortrag, der im Rahmen des Jubiläumsprogramms „175 Jahre Diakonie Stetten“ und in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Stetten stattfindet, geht der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel zunächst auf das frühere Spannungsverhältnis zwischen Dorf und Anstalt ein. Die seit 1863 im ehemals württembergischen Schloss untergebrachte Anstalt war früher ein weitgehend abgeschlossenes „Dorf im Dorf“, symbolisiert durch die das Gelände umgebende Mauer. Erst in den 1970er Jahren wurde die Mauer geöffnet. Das Dorf profitierte in vielfältiger Weise von der Anstalt, u.a. durch die für die Bevölkerung nutzbare Infrastruktur wie Krankenhaus, Freibad, Turnhalle und die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Dennoch gab es in der Bevölkerung auch zahlreiche Vorbehalte gegenüber der Einrichtung und den dort betreuten Menschen mit Behinderung, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Eingabe des Stettener Gemeinderats an den Petitionsausschuss des Landtags gegen die Rückkehr der Anstalt in den Ort niederschlugen.

 

In seinem Vortrag und im anschließenden moderierten Gespräch mit Zeitzeugen und mit dem Publikum geht es aber auch um die Frage, wie sich dieses Verhältnis im Zuge der Öffnung bis heute verändert hat und welche positiven Entwicklungen und Erfahrungen im Sinne des Inklusionsgedankens es gibt.

Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 23. Oktober um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Mühlstraße 1 in Kernen-Stetten. Der Eintritt ist frei. Eingeladen sind alle am Thema Interessierten aus Kernen und Umgebung.

Zur Person:

Heimatforscher Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, stammt mütterlicherseits aus einer seit Jahrhunderten in Stetten ansässigen Wengerterfamilie. Wie fast alle Stettener hatte auch seine Familie zahlreiche wirtschaftliche und persönliche Verbindungen in die und mit der „Aaschdald“, wie die heutige Diakonie Stetten im Dorf genannt wurde. Er selbst hat viele Jahre das Naturbad der Diakonie Stetten in der Stettener Frauenländerstraße betreut.

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