Eine Sternschnuppe ist über dem Kochelsee beim bayerischen Muensing zu sehen. Foto: Matthias Balk/dpa

Bruchstücke des Halleyschen Kometen sind in den kommenden Tagen zu beobachten, wenn das Wetter passt. Ihren Höhepunkt haben die Aquariiden in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai.

Der Mai bringt den Sternschnuppen-Strom der Eta-Aquariiden, der in diesem Jahr bei guten Wetterbedingen besonders gut zu sehen ist. Zum Höhepunkt stört kein Mondlicht. Der Strom, eine Häufung von Meteoren, ist von Monatsbeginn bis etwa Ende Mai zu erwarten, der Höhepunkt wird in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai erreicht, wobei bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde aufleuchten.

 

Von einem dunklen Standort aus 10 bis 15 Meteore zu sehen

Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden ab 3 Uhr morgens. „Man kann auch einige Tage vorher beobachten, aber nach diesem Datum fällt die Aktivität rasch ab“, wie der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz, erklärt. Die folgende oder übernächste Nacht seien noch geeignet, um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten.

Da das Sternbild erst am Ende der Nacht am Südosthorizont erscheint, seien Beobachtungen auch dann erst sinnvoll, rät Pilz. Mondlicht stört jedenfalls dieses Jahr zum Höhepunkt nicht.

Auf der Südhalbkugel herrschen bessere Sichtbedingungen. Doch auch von Deutschland aus könnten von einem dunklen Standort aus 10 bis 15 Meteore zu sehen sein, die meisten laut Pilz allerdings nur schwach.

Bruchstücke des Halleyschen Kometen

Die Eta-Aquariiden sind ein mittelstarker Meteorstrom, den man jedes Jahr im Mai sehen kann. Es handelt sich um schnelle Meteore, die mit rund 65 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen. Sie stammen von abgesplitterten Bruchstücken des Halleyschen Kometen, für den seit mehr als zwei Jahrtausenden Sichtungen nachgewiesen sind.

Halley gehört zu den lichtstärksten und deshalb bekanntesten Kometen, die von der Erde aus beobachtet werden können. Er kehrt alle 75,3 Jahre wieder. Zuletzt war er 1986 der Nähe der Erde, beim nächsten Mal wird er voraussichtlich 2061 zu sehen sein.

Der Name Aquariiden geht auf die lateinische Bezeichnung des Sternbilds Wassermann zurück. Die Eta-Aquariiden sind von Mitteleuropa aus nur etwa in der letzten Stunde vor der Morgendämmerung beobachtbar.

Bekannte Meteorströme im Jahresverlauf

  • Quadrantiden: 28. Dezember bis 12. Januar / Maximum: 3. Januar
  • Lyriden: 16. April bis 25. April / Maximum: 22. April
  • Eta-Aquariiden: 19. April bis 6. Mai /Maximum: 5./6. Mai
  • Perseiden: 17. Juli bis 24. August / Maximum:12. August
  • Tauriden: 15. September bis 25. November / Maximum: 10. November
  • Leoniden: 6. November bis 30. November / 17. November
  • Geminiden: 4. Dezember bis 17. Dezember / Maximum: 14. Dezember

Info: Sternschnuppen

Meteoriten
Bei Meteoriten handelt es sich um nicht vollständig verglühte kosmische Brocken, die auf der Erde einschlagen. Diese Trümmer aus dem Weltall können von Kometen, Asteroiden oder anderen Planeten abgesprengt worden sein. Die meisten Meteoriten stürzen ins Meer oder auf unbewohntes Gebiet.

Meteore
Die Leuchterscheinung am Himmel wird dagegen Meteor oder Sternschnuppe genannt. Sie wird außer von Meteoriten auch von vollständig verglühenden Partikeln aus dem All verursacht. Sternschnuppen können gut am klaren Nachthimmel beobachtet werden, sehr selten sind sie aber auch tagsüber zu sehen. Sie treten nicht nur sporadisch auf, sondern auch in Schwärmen wie die Lyriden oder die Perseiden. Auch besonders helle Objekte – sogenannte Boliden oder Feuerkugeln – sind keine Seltenheit.

Sternschnuppen
Der Ursprung der Sternschnuppen sind ebenfalls Trümmer aus dem Weltall. Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Objekte in die Erdatmosphäre eindringen und dort verglühen. Die weit sichtbaren Leuchtstreifen stammen dabei jedoch nicht von den verglühenden Staubkörnchen, sondern von den Luftmolekülen. Denn die schnellen kosmischen Geschosse übertragen einen Teil ihrer Energie auf die Luftmoleküle, die daraufhin Licht aussenden.

Sternschnuppen-Schauer
Ursprung der Bruchstücke von Sternschnuppen sind oft Kometen, die diese Teilchen entlang ihrer Bahn um die Sonne verstreuen. Die überwiegende Zahl der kosmischen Partikel ist recht klein, von Staubkörnchen- bis etwa Tennisballgröße. Gerät die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in eine solche Trümmerwolke, entwickeln sich Sternschnuppen-Schauer. Den einzelnen Lichtstreif nennen Astronomen auch Meteor. Zu den wohl auffallendsten Meteorströmen der Gegenwart gehören neben den Perseiden im August auch die Leoniden im November und die Lyriden im April.