In einer Firma im Enzkreis ist eine giftige Flüssigkeit ausgetreten. Foto: SDMG

Ein hochgiftiges Reinigungsmittel tritt in einem Unternehmen im Enzkreis aus. Die Firma wird geräumt. Etliche Menschen klagen über gereizte Atemwege und Augen.

Sternenfels - Durch eine gefährliche Flüssigkeit in einer Firma in Sternenfels (Enzkreis) sind 13 Menschen verletzt worden, 4 davon schwer. Lebensgefahr bestehe nicht, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Allerdings mussten die Schwerverletzten zunächst stationär behandelt werden. Die Betroffenen hatten Atemwegs-, Augen- und Hautreizungen erlitten; einer klagte auch über starke Übelkeit. „Gott sei Dank ist alles glimpflich ausgegangen“, sagte der örtliche Leiter der Feuerwehr Sternenfels, Klaus Riekert. Ursache war wahrscheinlich ein technischer Defekt an einer Maschine.

Bei der Flüssigkeit handele es sich um den Stoff Perchlorethen. Die giftige Substanz ist auch unter dem Namen Tetrachlorethylen oder Perchlorethylen bekannt und wird als Lösungsmittel und zur Reinigung von Metallteilen verwendet, wie Riekert erklärte.

Einer der Mitarbeiter der Firma kam mit einem Rettungshubschrauber nach Ludwigsburg - allerdings nicht, weil seine Verletzungen so schwerwiegend gewesen seien, berichtete eine DRK-Sprecherin. Vielmehr habe sich der Hubschrauber, der zuvor schon einen Notarzt an den Unglücksort gebracht hatte, als Transportmittel angeboten.

Technischer Defekt ist wahrscheinlich die Ursache

Dass das Mittel austreten konnte, sei wahrscheinlich auf einen technischen Defekt in der Anlage der Firma zurückzuführen, mit der die Metallteile gereinigt worden seien, erklärte die Polizei. Rund 200 Liter liefen aus. Der größte Teil wurde mit einer Wanne aufgefangen und später von der Feuerwehr abgebunden. Der Raum, in dem die Anlage steht, war zunächst weiter gesperrt. Die 50-Meter-Bannmeile rund um das Firmengebäude in dem Industriegebiet konnte später aufgehoben werden, Mitarbeiter sollten am Nachmittag in den Betrieb zurückkehren.

Eine Gefahr für die Bevölkerung habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben, wie es übereinstimmend hieß. Messungen vor Ort hätten Werte weit unterhalb der erlaubten Grenzwerte ergeben.

Die für den Bereich Gewerbe-Umwelt zuständigen Beamten des Polizeipräsidiums Karlsruhe hätten Ermittlungen aufgenommen. Nach DRK- und Polizeiangaben waren Feuerwehr und Rettungskräfte mit etwa 100 Mann vor Ort; darunter ein Gefahrgutzug.