Das Thema Sterbehilfe wird derzeit kontrovers diskutiert. Foto: dpa

Außerhalb der Union wächst der Widerstand gegen ein umfassendes Verbot der Sterbehilfe, wie es in der Unionsfraktion im Bundestag vertreten wird.

Berlin - Außerhalb der Union wächst der Widerstand gegen ein umfassendes Verbot der Sterbehilfe, wie es in der Unionsfraktion im Bundestag vertreten wird. „Ein umfassendes Verbotsgesetz bildet jedenfalls nicht den Willen der Mehrheit der Bürger ab und geht über andere Haltungen hinweg“, sagte Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin der SPB-Bundestagsfraktion, den Stuttgarter Nachrichten. Ein „ganz generelles Verbot“ sei „keine angemessene Haltung gegenüber den sehr schweren und unterschiedlichen Notlagen, in die Menschen am Ende ihres Lebens kommen können, sagte Mattheis weiter. Zudem müsse bei einem generellen Verbot wohl „das gesamte komplexe Thema der Patientenverfügung wieder neu diskutiert werden“.

Kritisch äußerte sich auch Burkhard Lischka, der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. „Ein Gesetz zur Sterbehilfe sollte auch der Selbstbestimmung des sterbewilligen Menschen Raum geben“, sagte Lischka den Stuttgarter Nachrichten. Natürlich müsse die Beratung und die Palliative Hilfe ausgebaut werden. „Aber wenn eine betroffene Person dann dennoch zum Schluss kommt, sterben zu wollen, muss man dem mit Respekt Begegnen und mit der Keule des Strafrechts behutsam umgehen“, sagte Lischka.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner äußerte sich in den Stuttgarter Nachrichten ebenfalls kritisch zu einem umfassenden Verbot der Sterbehilfe. „Ein generelles Verbot jeglicher Form der Sterbehilfe, wie es die Union fordert, lehnt die FDP ab“, sagte Lindner. Kommerzielle Sterbehilfe solle verboten werden“, forderte Lindner. „Der Staat sollte den Menschen jedoch nicht das Recht absprechen, ihrem Leben unter bestimmten Umständen selbstbestimmt ein Ende setzen zu können.“