Auf dem Dach des Parkhauses sind die Park-and-Ride-Parkplätze eingerichtet. Foto: factum/Granville

Die Stadt stellt Stellplätze am Bahnhof zur Verfügung. Damit will sie nicht nur den Pendlern helfen.

Ditzingen - Bisher kostet die Tageskarte auf den Park-and-Ride-Parkplätzen im Parkhaus am Bahnhof 1,50 Euro. Monatskarten würde es für 20 Euro und Jahreskarten für 200 Euro geben – wenn sie denn verkauft werden könnten. Technische Probleme verhindern das bisher jedoch. Doch bald sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören. Denn die Stadt möchte sich dem Park-and-Ride-Konzept der Region anschließen. So wurde es nun im Technischen Ausschuss beschlossen.

Die Region verspricht sich dadurch ein besseres Parkleitmanagement in der Region, die Stadt hofft auf mehr Einnahmen – und das, obwohl bislang nicht klar ist, ob die Parkkosten erhöht werden. Grundsätzlich ist die Stadt frei, Tickets entweder kostenlos oder für bis zu zwei Euro abzugeben.

Ditzingen ist lediglich Mieter einiger Plätze im Parkhaus. Die Stadt gebe die Mängel stets an den Eigentümer weiter, beteuerte der Bürgermeister Ulrich Bahmer. Weil die Stadt jährlich Miete in Höhe von rund 98 100 Euro bezahlen muss, aber im selben Zeitraum derzeit nur Einnahmen in Höhe von 5000 Euro hat, schließt sie sich nun dem Park-and-Ride-Konzept des Verbands Region Stuttgart an. Dadurch sind der Stadt Ditzingen jährliche Einnahmen von knapp 20 000 Euro garantiert.

Stadt hat garantierte Einnahmen

Diese Garantie war für die meisten Räte das ausschlaggebende Argument, um sich dem Konzept anzuschließen. „Wir legen wahnsinnig viel Geld drauf“, sagte Martin Schmid von den Freien Wählern. Vom Ansatz handle es sich daher um eine gute Idee, die man unterstützen wolle. Der CDU-Rat Konrad Epple wiederum meinte, es sein eine „gute Option, wenn man nicht auf den ganzen Kosten sitzen bleiben will“.

Im Rahmen seines P+R-Konzepts biete der Verband Region Stuttgart laut der Stadt eine jährliche Einnahmegarantie von 180 Euro je Stellplatz an. Dafür werden die Parkplätze für Pendler reserviert. Auf diese Weise will die Region die Verkehrsströme innerhalb des Verbandsgebiets koordinieren. Mit dem Konzept soll laut den Ditzingern einerseits der öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden. Andererseits sollen die Innenstadt von Stuttgart sowie die Zentren der umliegenden größeren Städte der Region entlastet werden.

Günstigere Parkplätze, je weiter sie von Stuttgart entfernt sind

109 Parkplätze stehen laut Vertrag mit dem Verband Region Stuttgart den Pendlern zur Verfügung. Im Gegenzug für die garantierten Einnahmen verpflichtet sich die Stadt, die Parkplätze günstiger zu machen, je weiter sie von der Stuttgarter Innenstadt entfernt liegen. Just dieses Grundprinzip hatte die Stadtverwaltung zögern lassen. Vor rund zwei Jahren hatte der Oberbürgermeister und SPD-Regionalrat Michael Makurath davor gewarnt, mit einer Zustimmung zum Konzept der Region den kommunalen Einfluss auf die Gebührengestaltung gänzlich aufzugeben. Zumal die Stadt befürchten musste, durch günstigere Parkplätze als in der Nachbarschaft weiteren Verkehr anzuziehen. Die Region modifizierte inzwischen allerdings das Konzept. Demnach kann eine Kommune die Gebühren im Zentrum regulieren, wenn die Parkplätze über oder unterbelegt wären.