Seit ziemlich genau einem Jahr gilt die Parkscheiben-Regel auf dem Ladenparkplatz an der Ulmer Straße in Echterdingen. Nicht alle wollen sich daran gewöhnen. Foto: Archiv Sägesser

Das Thema wurde und wird heiß diskutiert: Wie fair handelt der Parkbewirtschafter Park & Control? Im Fokus war im Jahr 2017 vor allem ein Parkplatz in Leinfelden-Echterdingen. Nun reagiert die Firma auf die Rückmeldungen, wie sie es nennt...

Filder - Von Beschwerden redet Park & Control nicht. Das Unternehmen für Bewirtschaftung und Überwachung von Parkplätzen nennt es Rückmeldungen, die in den vergangenen Wochen eingegangen seien. „Wir haben verstanden, dass eine deutliche und transparente Kommunikation gegenüber unseren Kunden und den Verbrauchern wichtig und notwendig ist, um unserem Dienstleistungsversprechen kurzfristig nachzukommen“, ist in einer Mitteilung zu lesen, die das Unternehmen an unsere Zeitung gesandt hat. Anlass war die Berichterstattung im zurückliegenden Jahr über die Kritik von Parkenden.

Lautstarke Verstimmungen gab es 2017 vor allem am Ladenzentrum an der Ulmer Straße in Echterdingen. Etliche Kunden der dort ansässigen Geschäfte wollten sich offenbar nicht an die Neuerung gewöhnen, die mittlerweile seit fast einem Jahr gilt. Sie geht so: Wer sein Auto auf dem Parkplatz abstellt, muss die Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe legen. Nur dann ist es gestattet, dort maximal zwei Stunden gratis zu parken. Diese Regel steht auf einem Schild an der Parkplatzeinfahrt. Darauf finden sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Nach dem Geschmack mancher Kunden sei das Schild überladen mit Information und schwer lesbar für jene, die sich gerade aus dem Kreisverkehr fädeln, um in den Parkplatz abzubiegen. Doch wer seine Parkscheibe vergisst, riskiert eine Vertragsstrafe in Höhe von 30 Euro.

Frau hat Zahlung verweigert

Nicht jeder Bestrafte ist indes bereit, zu bezahlen. So hatte sich beispielsweise im Oktober eine Frau aus Stuttgart-Hoffeld geweigert, das Geld an Park & Control zu überweisen. Gegenüber unserer Zeitung erklärte sie damals, sie fühle sich abgezockt, das Geschäftsmodell des Überwachers sei aus ihrer Sicht unseriös.

Das Unternehmen wiederum versuchte, um Verständnis für sein Vorgehen zu werben. Die Firma für Parküberwachung werde in der Regel aus gutem Grund von Grundstücksbesitzern engagiert. In der Vergangenheit haben offenbar viele Langzeitparker die Plätze bei den Läden blockiert. Für Kunden sei der Parkplatz ja nach wie vor kostenfrei – für zwei Stunden und mit Parkscheibe.

Ob die Parkscheibenregel nun fair ist oder nicht, dazu gehen die Meinungen auseinander. Die einen sehen darin ein unnötig breitgetretenes Problem, Parken sei ja nach wie vor gratis. Die anderen unterstellen dem Überwacher, er habe die neue Regel nicht sichtbar genug angebracht – und lasse so die Leute ins Messer laufen. In den sozialen Netzwerken im Internet wird das Thema heiß diskutiert, es hat sich sogar eine eigene Facebook-Gruppe gegründet. Und auch das Fernsehen berichtete im vergangenen Herbst.

Neue Beschilderung ist geplant

Nun will Park & Control nach eigenen Angaben nachbessern. In den vergangenen Wochen sei ein neues Beschilderungssystem entwickelt worden, steht in der Mitteilung des Unternehmens, das deutschlandweit agiert. Die neuen Schilder sollen „den Endverbrauchen klar und verständlich über die Nutzungsbedingungen der privaten Parkflächen“ aufklären, heißt es weiter.

Übernimmt Park & Control einen Parkplatz neu, werde das neue Schilderkonzept sofort umgesetzt. Nicht automatisch geschehe dies bei bereits vom Unternehmen bewirtschafteten Parkplätzen – wie etwa am Ladenzentrum an der Ulmer Straße in Echterdingen. Das „stimmt Park & Control gemeinsam mit den jeweiligen Auftraggebern ab“, so ein Unternehmenssprecher.

Ob einzelne Standorte, wie beispielsweise in Echterdingen, mit neuen Schilder ausgestattet werden, stimmt Park & Control gemeinsam mit den jeweiligen Auftraggebern ab