Die Stadtbibliothek ist ein Besuchermagnet, der auch bewacht werden muss. Das Sicherheitspersonal ist nicht bei der Stadt angestellt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Bisher bedient sich die Stadt bei den Themen Bewachung und Sicherheit bei externen Firmen, weil Personal auf der Lohnliste der Stadt teurer wäre. Dieses System soll besprochen werden.

Stuttgart - Die Landeshauptstadt beschäftigt für verschiedene Einrichtungen externes Aufsichts- und Wachpersonal. Das soll überprüft werden. Anlass ist die Ausschreibung des Wachdienstes für die Stadtbibliothek. Stadtrat Thomas Adler (Linke) sähe die Mitarbeiter lieber direkt bei der Stadtverwaltung angestellt, anstatt Dienstleister zu beauftragen.

Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer (CDU) lieferte am Mittwoch im Verwaltungsausschuss dazu Zahlen. Für die Stadtbibliothek im Europaviertel seien rechnerisch insgesamt 8,4 Stellen nötig, um den Wachdienst in Schichten und die dazu gehörende Koordination abzudecken. Dafür setzt die Verwaltung einen finanziellen Aufwand von 275 000 Euro pro Jahr an, Tariftreue- und Mindestlohngesetz für öffentliche Aufträge im Land müssen die Bewerber erfüllen. Würde man eigene Mitarbeiter in entsprechenden Gehaltsgruppen einsetzen, rechne man mit 388 000 Euro Personalkosten, so Mayer. Mit Reserve müsse man wohl 400 000 Euro ansetzen. Schon 2015 habe man bei ähnlichen Aufgaben im Planetarium eine Differenz von etwa 30 Prozent errechnet. Der Gemeinderat sei aber frei, für den nächsten Etat, der Ende 2021 beraten wird, ein anderes Vorgehen zu beschließen.

Grüne: Systemwechsel ist möglich

Für Adler ist das ein gangbarer Weg. Nur ein einziges Projekt zu betrachten habe zu wenig Aussagekraft. Flexibilisierungsmöglichkeiten und Springer könnten so nicht gewertet werden. Adler will von der Verwaltung eine Konzeption für mehrere städtische Objekte. Besprochen werden soll das Thema im Detail in einem Unterausschuss, bevor es zu den Haushaltsberatungen womöglich wieder ans Licht kommt. Die Grünen zeigen Interesse am Thema. „Ich kann mir vorstellen, dass wir im Personalbeirat zu einem Systemwechsel kommen“, sagt Gabriele Nuber-Schöllhammer. Dazu wären noch Stimmen aus anderen Fraktionen nötig. Der Wachdienst in der Bibliothek wird allerdings ausgeschrieben. Der Vertag läuft zwei Jahre.