Per Glasfaserkabel werden Daten schneller transportiert. Foto: Archiv (dpa/Guido Kirchner)

Bürgermeister Thomas Winterhalter wirbt per Brief für den Glasfaseranschluss. Für diesen sind insgesamt 750 Voranmeldungen nötig.

Steinheim - Einen Tag ohne Facebook, gestreamte Videos oder Onlinespiele können sich insbesondere viele junge Menschen kaum noch vorstellen. Und auch für Firmen wird es immer wichtiger, Datenpakete senden und empfangen zu können, deren Volumen teilweise gewaltig sind. Insofern dürften sich die Bewohner von Höpfigheim, Kleinbottwar und des Gewerbegebiets Kreuzäcker freuen, dass sie nunmehr die Möglichkeit haben, sich an das Glasfasernetz der Telekom anschließen zu lassen.

Eigentlich hatte das Telekommunikationsunternehmen geplant, im April jeweils zwei Informationsabende in Kleinbottwar und Höpfigheim abzuhalten, um den Start der Vorvermarktung zum Breitbandausbau bekannt zu geben. Da diese aufgrund der Kontaktverbote wegen der Corona-Krise jedoch nicht stattfinden können, hat Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter sich stattdessen mit einem Brief an alle Bewohner der beiden Ortsteile gewandt.

Weil Steinheim Anfang vergangenen Jahres dem Zweckverband „Kreisbreitband Ludwigsburg“ beigetreten sei, biete die Telekom den schnellen Internetzugang nun auch in Höpfigheim, Kleinbottwar und im Gewerbegebiet Kreuzäcker an. Realisiert werde dieser durch Glasfaserleitungen, die bis in die Wohnungen und Geschäftsräume gelegt werden. Diese Möglichkeit genutzt haben bereits viele Firmen in den Gewerbegebieten rund um die Steinbeisstraße sowie in dem Areal Industriestraße/Bahnhofstraße/Autenbachstraße.

Winterhalter weist darauf hin, dass in einem ersten Schritt rund 1900 Haushalte und Betriebe noch in diesem Jahr an das Glasfasernetz angeschlossen werden könnten. Voraussetzung für dessen Ausbau sei allerdings, dass 750 Einheiten dem Anschluss durch den Abschluss eines Vorvertrages zustimmen würden. Der Clou dabei: Wer das bis zum 30. Juni tut, dem erlässt die Telekom die Kosten für die Erschließung und den Hausanschluss. Diese belaufen sich derzeit auf rund 800 Euro. Kosten würden für die Anwohner erst entstehen, wenn der Glasfaseranschluss in Betrieb ist und ein möglicher Vertrag mit einem anderen Anbieter gekündigt werden müsse.

„Die Stadt Steinheim unterstützt diesen Ausbau in besonderem Maße, weil er die Chance bietet, Kleinbottwar, Höpfigheim und das Gewerbegebiet Kreuzäcker zu einem noch attraktiveren Wohn- und Gewerbestandort mit modernster digitaler Infrastruktur zu entwickeln“, heißt es in dem Schreiben weiter. Winterhalter weist aber auch darauf hin, dass die Telekom ihre Ausbauzusage zurücknehmen könne, wenn nicht genügend Interessenten einen Vorvertrag abschließen.

„Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es schaffen“, gibt sich Winterhalter optimistisch, der seinen Brief nicht als Kaufempfehlung verstanden haben will. Bei der Telekom seien aber bereits mehr als 60 Zusagen registriert, obwohl der Brief, der am 2. April versandt wurde, wegen des hohen Krankenstandes bei den Zustellern erst vor zwei Tagen bei vielen Steinheimern angekommen sei.

Der Bürgermeister freut sich, dass die Steinheimer Ortsteile schon in einem so frühen Stadium des Ausbaus berücksichtigt würden. „Dieses Angebot gilt ansonsten derzeit nur für Ditzingen, Gerlingen, Korntal und Gemmrigheim“, weiß Winterhalter. Sollte es die gesundheitliche Situation zulassen, sei geplant, die Infoveranstaltungen der Telekom zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

In der Höpfigheim-Gruppe des sozialen Netzwerks Facebook wird das Angebot der Telekom überwiegend positiv kommentiert. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass für den Anschluss auch noch ein Glasfaser-Modem notwendig ist.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.telekom.de/jetzt-glasfaser beim Klick auf das Steinheimer Logo. Dort können sich Interessenten auch registrieren lassen. Eine Beratung ist auch über die Firma SKM in Steinheim oder über die Hotline 08 00/2 26 61 00 möglich.