Viele der Gäste kamen bewusst nach Steinheim – wegen der regionalen Herkunft der Weine. Foto: Ralf Poller/Avanti

Zum zweiten Mal lud die Fußballabteilung des TSG Steinheim zum Weindorf ein – mit großer Resonanz – vor allem am Samstagabend.

„Wenn hier bei uns am Ort so etwas angeboten wird, muss man das natürlich unterstützen, wir sind dabei!“ Frank Herzer und seine Frau Christina waren sich einig: Es gibt gute Gründe, das zweite Steinheimer Weindorf zu besuchen. Und natürlich, so Herzer, „haben wir ja auch sehr gute Weine hier in der Gegend.“ Darauf stießen sie mit einem befreundeten Ehepaar an.

Musik teils mit Nostalgie

Gut besetzte Tische unter einem schützenden Zeltdach, fünf Stände von regionalen Weingütern, ein Stand zur Essensausgabe, Musik teils mit Nostalgie wie „Yellow River“ und „Movie Star“, gut gelaunte Menschen: Das Steinheimer Weindorf auf dem Parkplatz des Riedstadions erwies sich vor allem am Samstagabend als Besuchermagnet.

Veranstalter war, wie schon bei der Premiere in der Vor-Coronazeit, die Fußballabteilung des TSG Steinheim. Thorsten Geiger, Vorstandsmitglied und im Organisationsteam aktiv, erklärte die Idee: „So etwas gab es bisher eigentlich nicht in Steinheim. Wir machen hier bewusst ein Angebot mit Weinständen aus der Region.“ Seit Mitte Februar lief die Planung. Die Veranstaltung wurde bewusst zwischen den Feiertagen Erster Mai und Vatertag, also Himmelfahrt, platziert. So konnte zum zweiten Weindorf eingeladen werden: Ein kleines Festival für edle Tropfen aus heimischer Produktion.

Weindorf soll regelmäßig stattfinden

Die Fußballabteilung des TSG will das Fest in Zukunft regelmäßig zu diesem Zeitpunkt anbieten. Geiger hat beobachtet, dass „hier alle Generationen vertreten sind.“ Nicht nur Senioren und Seniorinnen, die gern mal ein Viertele schlotzen, auch junge Menschen und Familien seien dabei.

An fünf Weinständen konnten Besucherinnen und Besucher aus den edlen Tropfen wählen. Zu den Anbietern zählte Benjamin Schütz vom Weingut Schütz im Steinheimer Ortsteil Höpfigheim. Er hat nicht gezögert, hier mitzumachen: „Wir fühlen uns auch mit dem Verein verbunden und sind gerne dabei.“ Aus dem von großen Weinbergen flankierten Ortsteil Kleinbottwar waren zwei Betriebe vertreten: das Bio-Weingut Forsthof und das Weingut Schäfer. Bettina Roth vom Forsthof betonte: „Das ist ja vor unserer Haustüre, da präsentieren wir uns, klar.“ Auch als „Unterstützung für den Verein“ wollten Karin und Reinhard Schäfer ihre Teilnahme verstanden wissen.

Zwei „auswärtige“ Vertreter komplettierten die Runde: die Marbacher Weingärtnergenossenschaft, mit rund 220 Mitgliedern ein großer Verband, und schließlich das erst 2021 gegründet Weingut Schüle aus Murr. Mit der Nachfrage zeigten sich die Weingärtner zufrieden, besonders beliebt waren offenbar Roséweine. Bei den Marbachern ging der trockene Trollinger am besten. Interessant: Benjamin Schütz sieht einen Trend hin zu Weinen, die eine „mediterrane Komponente“ aufweisen.

Die bewusst regionale Ausrichtung kam bei den Besuchern gut an. Siegfried aus Steinheim, schon als früherer aktiver Fußballer eng mit dem Verein verbunden, holte sich gerade einen Weißherbst, nicht für sich, sondern für seine Frau, „der ist lieblich, das wird ihr gefallen.“ Es war für ihn Ehrensache, hier mit am Tisch zu sitzen – und man treffe etliche Bekannte.

Fest als Abschluss zum Freibadbesuch

Jens war mit ein paar Freunden aus Murr gekommen, sie standen in lebhafter Unterhaltung um einen Tisch. Ja, er ist „heute ganz bewusst hier auf dem Weindorf, auch um junge Winzer wie unser Murrer Weingut Schüle hier zu unterstützen.“

Carmen aus Erdmannhausen war dagegen zufällig im Weindorf zu Gast. „Wir waren drüben im Wellarium. Da waren wir danach einfach neugierig, was hier los ist.“ Und sie genoss dann gerne mit ihrer Tochter leckeren Flammkuchen. „Ein sehr guter Abschluss, nach dem Schwimmen,“ sagte sie.

Antonietta aus Murr ihrerseits hatte mit ein paar Familienmitgliedern bewusst das Weindorf angesteuert. Denn „man kann hier vieles ausprobieren.“ Es gebe ja auch ein ungewöhnliches kulinarisches Angebot, zum Beispiel neben dem üblichen Schnitzel auch „Wildwurst“ von der lokalen Metzgerei Sumser, die für die gesamte Verpflegung verantwortlich zeichnete. Ob Wurst oder Wein – das Weindorf hat jedenfalls gezeigt, dass etliche Steinheimer und auswärtige Gäste offenbar auf den Geschmack gekommen sind.