Marbach am Neckar – Ein Sonntagmorgen voller musikalischer Höhepunkte: das diesjährige Lehrerkonzert am 30. März 2025 lockte zahlreiche Musikliebhaber in den Humboldtsaal des Deutschen Literaturarchivs. Bei freiem Eintritt konnten die Gäste ein vielfältiges Programm genießen, das vom 16. bis zum 20. Jahrhundert reichte.
Schulleiterin Bärbel Häge-Nüssle eröffnete das Konzert mit einer warmen Begrüßung und nutzte die Gelegenheit, die neue Lehrkraft für Klavier Frau Marevna Ortega Ortega vorzustellen. Diese musizierte zum Auftakt am Flügel zusammen mit Herrn Javier Diaz Carrillo an der Violine den ersten Satz der Arpeggione Sonata D 821 von Franz Schubert leichtfüßig und die Dynamik des Werkes in vollen Zügen auskostend. Besonders das sanfte Piano kam im exzellenten Klangraum des Humboldtsaals wunderbar zur Geltung und verlieh dem Stück eine eindrucksvolle Tiefe.
Mit „Un Tiempo Fue Italica Famosa“ von Joaquin Rodrigo brachte der Gitarrist Tommaso Ieva spanische Melodien mit harmonischer Vielfalt in das Programm. Besonders auffällig war seine ausdrucksstarke Mimik, mit der er jede Phrase mit einer neuen Nuance versah – ein Schauspiel für Augen und Ohren.
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der neuen Musikschullehrerin für Klavier Tetiana Hryhorenko (Bild), ebenfalls vorgestellt durch Schulleiterin Bärbel Häge-Nüssle, welche mit Chopins „Nocturne Nr. 20 cis-moll“ ihr beeindruckendes Können am Flügel unter Beweis stellte. Ihre Interpretation des Stückes, brachte Chopins Charakter durch eine feine Dynamik in der Phrasierung wundervoll zu Geltung und bewegte spürbar das Publikum.
Fritz Kreislers „Präludium und Allegro“, wiederum von Javier Diaz Carrillo und Marevna Ortega Orteag gespielt, wurde so schwungvoll und leidenschaftlich vorgetragen, dass das Publikum mit begeistertem Jubel reagierte.
Musik verbindet, inspiriert und hinterlässt Spuren und es sind auch vor allem die Menschen hinter den Kulissen, welche zu einem gelingenden Ablauf in einer Musikschule beitragen. Einer dieser Menschen ist Michael Stein, der seit 35 Jahren die Musikschule als Mitglied und langjähriger Kassierer begleitet. Durch Bürgermeister Jan Trost wurde sein Einsatz feierlich gewürdigt.
Nach der Ehrung verzauberte erneut Tommaso Ieva das Publikum mit der harmonischen Eleganz von John Dowlands „A Fancy“.
Zum krönenden Abschluss erklang der „Tanz der Dämmerung“ des zeitgenössischen Komponisten Peter M. Haas und Carlos Gardels weltberühmter Tango „Por una Cabeza“, gespielt durch die strahlend die Bühne betretenden Musikerinnen und Musiker Gudrun Almoslöchner am Akkordeon, Jörg Bielfeldt am Schlagzeug, Javier Diaz Carrillo an der Violine, Tetiana Hryhorenko am Flügel, Harald Scharpfenecker an der E-Gitarre, Sebastian Schiller am Kontrabass und Heike Weigel an der Klarinette. Diese besondere Besetzung konnte das Publikum durch die verschiedenen Klangkombinationen und ihre Lebendigkeit mitreißen, was durch den anhaltenden Applaus am Ende des Konzertes zum Ausdruck kam.
Anja Wichmann
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