Marie Mader, Nele Teufel und Moritz Mader beim Haydntrio Foto: Häge-Nüssle, Musikschule Marbach-Bottwartal

Im Deutschen Literaturarchiv Marbach präsentieren passionierte Musikschülerinnen und -schüler der Musikschule Marbach-Bottwartal, wie viel durch unermüdliches Üben erreicht werden kann.

In ihrer kurzen Ansprache freut sich Musikschulleiterin Bärbel Häge-Nüssle auf die abwechslungsreiche Kammermusik der begabten und fleißigen Musikschüler*innen.

 

Nele Teufel und Marie Mader auf den Querflöten und Moritz Mader am Violoncello starten mit dem Londoner Trio von Joseph Haydn. Die Sätze werden mitreißend vorgetragen, mal spritzig virtuos und mal sehr weich und vor allem sehr gut abgestimmt. Es folgt das Stück „Willoughy’s Home“ von John Dowland, welches Gemma Walles und ihr Lehrer Harald Scharpfenecker an den Gitarren dem Charakter der Renaissance gemäß interpretieren, wodurch sie die Zuschauer in eine andere Welt entführen. Einen schönen Gegenpol bilden zwei Sätze aus der Sonate e-moll von Antonio Vivaldi, welche von Elodie Freyermuth wohlintoniert mit ihrer Lehrerin Susanne Reikow als Duo vorgetragen werden. Entzückend selbstsicher betritt die fünf Jahre alte Anna Spillner die Bühne. Die Marionettes von Theodor Oesten, gekonnt auf dem Flügel gespielt, schließt sie mit einem kurzen Grinsen ab. Ihre Schwester Marie Spillner fasziniert, ebenfalls auswendig, am Flügel mit dem Allegro der Sonatine C-Dur von Muzio Clementi und dem „Comedian’s Galop“ von Dmitri B. Kabalewski. Präzise händelt sie die verschiedenen Klangfarben dieser Musik und verlässt die Bühne, als ob nichts gewesen wäre.

Lange anhaltenden Applaus erhält das Duo Katharina Böhm und Clara Rieger. Die Querflötistin gestaltet die anspruchsvolle Sonate Nr. 1 von Sergei Prokofjew dynamisch sehr differenziert, meistert schwierige Sprünge, kurze Töne, lange Töne zum Hineinlegen und ihre zarten Töne gehen unter die Haut. Die Pianistin greift am Flügel jede Phrase gekonnt auf, ist immer im Kontakt und schafft die Grundlage für diese wunderschöne Interpretation.

Sehr konzentriert spielt die neun Jahre junge Josephine Neumann auf der Viola das bekannte Allegro aus dem Violinkonzert Nr. 3 von Antonio Vivaldi, sowie das Allegro moderato aus dem Konzert op. 22 von Friedrich Seitz. Geschwindigkeit liegt ihr, denn jeder Ton sitzt, was auf der Viola mit den vielen Tonartwechseln keine Selbstverständlichkeit ist. Am Flügel begleitet Michael Kiefer gekonnt und behutsam.

Wie wohl aufeinander abgestimmt man das Vivace aus der Sonate d-moll von Georg Ph. Telemann auf zwei Altblockflöten spielen kann, zeigen Lina Eickhoff und Ayumi Tusim. Spannungsvoll überzeugt dieses Duo mit dem Charakter des Spätbarocks.

Hannah Schähling entlockt dem Flügel mit ihrem Stück „Spirit away“ von dem zeitgenössischen Komponisten Joe Hisaishi besonders sanfte Töne.

Das Allegro moderato aus der Sonata Arpeggione von Franz Schubert kann der Seele guttun. Und wenn der Violist Ari Schüler es vorträgt, tut es das auch. Sehr feinfühlig und musikalisch durch die Klavierlehrerin Marevna Ortega Ortega eingeleitet und begleitet nimmt er die Kraft aus der Ruhe für die exponierten Phrasen und bringt seine Viola durch einen wundervollen Bogenkontakt zu Höchstleistungen.

Abgeschlossen wird das Konzert mit einem Quartett, welches das bekannte Air aus der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur von Johann Sebastian Bach und das Allegretto aus dem Konzert „Palladio“ von Karl Jenkins spielt. Anny Fischer und Musikschullehrer Javier Diaz Carrillo an der Violine, Ari Schüler an der Viola und Selma Karamik am Violoncello ziehen das Publikum mit ihrem raumgreifenden und sauberen Spiel in ihren Bann und rufen dadurch den begeisterten Abschlussapplaus hervor.

Bürgermeister Jan Trost bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden, sowie bei Musikschulleiterin Bärbel Häge-Nüssle und den Instrumentallehrer*innen Melanie Bogisch, Javier Diaz Carrillo, Eva-Maria Kiefer, Christiane Lankers-Kreisel, Marevna Ortega Ortega, Susanne Reikow und Harald Scharpfenecker.

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