Wenn der Bus hält, müssen die Autofahrer an der L 1208 warten. Foto: Malte Klein

Abends dreht sich von Leinfelden-Echterdingen nach Steinenbronn stellenweise kein Rad mehr. Eine Ampel frustriert Autofahrer. Die Steinenbronner Politik hat nun ein Einsehen.

Steinenbronn - Die Gemeinde Steinenbronn will etwas tun, damit Autofahrer dort nicht mehr so lange im Stau stehen. Eine konkrete Maßnahme hat der Technische Ausschuss am Dienstagabend beschlossen. Weitere sind in der Diskussion. Die Kommunalpolitiker waren einstimmig dafür, die beiden Fußgängerampeln in Steinenbronn an der Landesstraße 1208 anders zu programmieren. Das betrifft die sogenannte Standard-Umlaufzeit. Damit ist die Zeit zwischen zwei Grünphasen für Fußgänger gemeint. Aktuell sind es 45 Sekunden. Bald sollen es 60 Sekunden sein. „Das bedeutet, dass dann fünf bis sechs Fahrzeuge mehr durchfahren können“, sagte der Steinenbronner Ordnungsamtsleiter Simon Römmich.

Zum Hintergrund: Auf der L 1208 stehen die Pendler morgens in Richtung Leinfelden und Echterdingen im Stau. Wenn sie nachmittags wieder gen Steinenbronn fahren, trifft es sie oft erneut. „Es gibt dort eine tägliche Frequenz von 15 000 Fahrzeugen auf der Landesstraße“, sagte Römmich.

Die L 1208 spaltet den Ort in zwei Teile

Ab wann die Ampeln anders geschaltet werden sollen, ist noch nicht klar. „In der Regel ist es so, dass man das Aufspielen des neuen Programms mit der Wartungszeit verbindet“, sagte Andreas Schulze, der Bereichsleiter für Verkehr, Technik und Ausstattung der Straßenbaubehörde des Landkreises Böblingen. Er nahm als Fachmann an der Sitzung teil.

Ursprünglich wollten die Räte bereits im Mai eine Methode zur Beschleunigung des Verkehrs beschließen. Doch in der Sitzung damals war aus Zeitgründen niemand vom Landratsamt gekommen. Das Thema wurde vertagt. Nun ging es am Dienstag nicht nur um die Ampelzeiten, sondern auch um andere Möglichkeiten, den Verkehr zu entzerren. Das betreffe etwa eine Kopplung beider Ampeln, die deutlich teurer würde und die Installierung von Infrarotdetektoren, die registrieren, wie viele Menschen die Straße überqueren wollen.

Schulze vom Landratsamt sagte, dass es für den Stau während der Spitzenzeiten mehrere Gründe gebe. „Die Straße trennt den Ort in zwei Teile. Damit die Leute von A nach B kommen, hat man Ampeln errichtet.“ Hinzu komme, dass die Busse aus Echterdingen und Leinfelden nach Waldenbuch an der Haltestelle Goldäcker auf der Straße halten und die Autofahrer dann dahinter stehen.

Eine Verkehrszählung soll Klarheit schaffen

Der Ort des Bushalts könnte sich ändern. Wolfgang Miller (CDU) schlug nämlich vor, die Busstation Goldäcker in Richtung des Ortskerns zu verschieben. Dann könne man auf eine Ampel verzichten und die Fahrgäste könnten über die Kringstraße und den Tunnel unter der L1208 auf die andere Seite gelangen.

„Das hören wir selten, dass auf eine Ampel verzichtet werden soll“, sagte Schulze. Das müsse begründbar sein, sagte er. Er empfahl den Räten, eine Verkehrszählung in Auftrag zu geben, damit sie wissen, wie viele Fußgänger die Ampeln nutzen. Das beschlossen diese im Technischen Ausschuss auch so. Von der Idee, eine zweite Haltebucht zu bauen, hielt er viel. „Es ist immer von Vorteil, den Bus neben der Fahrbahn halten zu lassen“, sagte Schulze.

„Dann ist der Verkehr flüssiger, solange die Fahrgäste ein- und aussteigen“, sagte der Bürgermeister Johann Singer. Er versprach, dass sie sich bei der nächsten Verkehrsschau die Stelle anschauen werden. „Wir werden die Sache angehen.“