Der Aktivspielplatz in Steinenbronn ist für die Kinder nach dem Unfall im Mai immer noch nicht nutzbar. Die Polizei ermittelt weiterhin die Ursache des Einsturzes. Foto: Malte Klein

Nach dem Einsturz einer Holzbrücke im Hüttendorf des Aktivspielplatzes Steinenbronn, bleibt dieser wohl bis zum Schuljahresbeginn im September geschlossen. Die Hütten müssen neu aufgebaut werden.

Steinenbronn - Seit Anfang Mai können Kinder nun schon nicht mehr auf dem Aktivspielplatz Steinenbronn (Aki) spielen. Denn seit dort im Hüttendorf während einer Freizeit von Pfadfindern aus Tübingen außerhalb der Aki-Öffnungszeiten eine Holzbrücke einstürzte, ist der Spielplatz gesperrt. Und er wird vermutlich noch bis Anfang des neuen Schuljahres Mitte September geschlossen bleiben. „Früher wäre toll, aber wir müssen realistisch bleiben“, sagt Kai-Uwe Romann, der Gemeindejugendreferent. Er berichtet auf Anfrage über den Stand der Dinge auf dem Gelände. Der Aki wird vom Förderverein Aktivspielplatz Steinenbronn betrieben. Die Vorsitzende Ingrid Brauner ist telefonisch trotz mehrfacher Versuche bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht erreichbar.

Romann und die Schulsozialarbeiterin Lena Schaffner-Radecke waren bis zum Unfall auf dem Aki regelmäßig einige Stunden tätig. Darum kennt Romann auch die neueste Entwicklung am Aki. „Es hat am Montag eine Begehung des Aki-Geländes mit einer Sicherheitsfachkraft gegeben“, berichtet er. Die zentrale Frage sei dabei gewesen, welche Zukunft das Hüttendorf haben soll. „Es soll künftig sehr zurückgebaut, also abgerissen werden“, sagt Romann. Doch die Kinder müssen künftig nicht auf Spielhütten verzichten. „Es soll in niedriger Höhe, also maximal 2,5 Meter hoch, ein neues Hüttendorf entstehen.“ Eine lokale Firma habe zugesagt, dass sie eine Gemeinschaftshütte spenden möchte.

Von anderen Aktivspielplätzen lernen

Doch bevor es soweit ist, haben die Verantwortlichen noch eine ganze Menge zu tun: „Der Förderverein wird sich noch weitere Aktivspielplätze anschauen und mit dem Bund der Jugendfarmen darüber sprechen, wie andere Hüttendörfer aussehen.“ Im Gespräch mit der Sicherheitsfachkraft auf dem Aki sei es neben der Bauhöhe noch um das Material gegangen, aus dem das Hüttendorf bestehen müsse. Der Experte habe empfohlen, dass ein Statiker eingebunden werde. Parallel sollen Kräfte für den künftigen Betrieb des Aktivspielplatzes über Inserate gewonnen werden. Laut Romann schreibt der Förderverein zwei 450-Euro- und eine 35-Prozent-Stelle aus. Zum Hintergrund: Der frühere Vorstand des Aktivspielplatzes hatte die bisherigen Mitarbeiter gekündigt, weil der Gemeinderat aus ihrer Sicht nicht genug Geld gezahlt hat, um das bisherige Personal weiterhin zu beschäftigen. Die Differenz habe bis zu 15 000 Euro betragen.

Aktuell dürfe der Aki laut Romann auch gar nicht öffnen. Das bestätigt auch Jan Holzner, der bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart für Presseauskünfte zuständig ist. Die Polizei ermittele noch, warum die Holzbrücke eingestürzt sei und sich eine Zwölfjährige und ein 15-Jähriger dabei schwer sowie sich ein weiterer 15-Jähriger und eine 16-Jährige leicht verletzten. Eine Sprecherin des zuständigen Präsidiums in Ludwigsburg sagt, dass sich die Ermittlungen noch länger hinziehen könnten.

Kinder weichen auf die Jugendfarm in Musberg aus

Seit der Aki gesperrt ist, hört Romann immer wieder von Eltern, dass für ihre Kinder eine Lücke entstanden ist. „Manche weichen auf die Jugendfarm in Musberg aus“, berichtet Romann. Doch letztlich ist das mit mehr Fahrerei verbunden und die Kinder haben nicht mehr zu allen früheren Kameraden vom Aki Kontakt. „Wir sind bestrebt, dass der Aki-Betrieb bald wieder normal weiter gehen kann.“ Doch bei allem Bemühen gilt: bis dahin könnten noch Monate vergehen. „Der Ab- und Neubau des Hüttendorfes und auch die Suche von neuen Betreuern bedeuten noch eine Menge Arbeit“, sagt Romann.