Sabine Adam-Beck (links) und Heike Hänsel vom Verein Hund und Mensch Steinenbronn zeigen die Fläche, auf der sie gerne mit den Hündinnen Amy, Nici und Harmony (von links) sowie deren Artgenossen trainieren wollen. Foto: Malte Klein

Neben dem Aktivspielplatz will der Förderverein Hütten und der Verein Hund und Mensch einen Trainingsplatz für Hunde bauen. Eine Initiative möchte hingegen, dass alles so bleibt und dort weiter Wildtiere äsen.

Steinenbronn - Es ist eine schwere Entscheidung, vor der die Gemeinderäte an diesem Dienstag stehen. Sie werden nicht öffentlich darüber beraten und womöglich auch beschließen, wie die Wiese neben dem Aktivspielplatz (Aki) bald genutzt werden soll. Drei Interessengruppen haben für dasselbe Grundstück ganz unterschiedliche und widerstreitende Pläne.

Geht es nach Ingrid Brauner, die seit April Vorsitzende des Aki-Fördervereins ist, soll auf der Wiese ein Hüttendorf entstehen. Das habe sie vor gut zwei Wochen Bürgermeister Johann Singer geschrieben. Im Brief stehe, dass das Hüttendorf separat auf der Erweiterungsfläche stehen solle. Das habe den Vorteil, dass es nicht jeder betreten könne.

Möglicher Umzug des Hüttendorfes aktueller denn je

Durch den Unfall am Sonntag, 1. Mai, ist ihr Wunsch aktueller denn je. An dem Tag war dort eine Holzbrücke eingestürzt, die Pfadfinder einer Gruppe aus Tübingen trotz Verbots betreten hatten. Für Brauner stelle sich nun die Frage, ob das Hüttendorf komplett abgerissen werden müsse. Sie war es übrigens auch, die den Aki vor etwa 20 Jahren gegründet hatte. Daher weiß sie, dass die Wiese neben dem Spielplatz schon früher als Erweiterungsfläche in den Blick gerückt war.

Heike Hänsel und Sabine Adam-Beck vom Verein Hund und Mensch möchten die Wiese neben dem Aki hingegen nutzen, um darauf mit Hunden zu trainieren. Am Freitag zeigten die Vorsitzende Hänsel und die Projektbeauftragte Adam-Beck vor Ort, wie sie sich den Platz vorstellen. Auf dem Areal neben dem Zaun solle ein Gebäude mit Toiletten und einem Lager entstehen. Außerdem solle die angrenzende Fläche eingeebnet werden. „Das ist wichtig, damit uns Geräte wie der Laufsteg oder die Wippe nicht umkippen“, sagt Hänsel. In unzähligen Stunden hätten sie die Pläne erarbeitet.

Verein Hund und Mensch hat den Bauantrag quasi fertig

„Wenn der Gemeinderat dafür stimmt, können wir gleich den Bauantrag einreichen“, sagte Adam-Beck. Dass es überhaupt Probleme mit dem Platz geben würde, hätten sie nicht gedacht. Der Bürgermeister habe ihnen auf der Jahreshauptversammlung im März signalisiert, dass der Gemeinderat dem Hundeverein keine Steine in den Weg legen werde, berichtet Hänsel. Außerdem habe es bereits im November eine Begehung mit Vertretern des Landratsamts und der Gemeinde gegeben.

„Da ging es darum, wie man den an den Aki grenzenden Teil einebnen könnte, sagt Hänsel. Dass der Aki die Wiese auch wolle, hätten sie aus der Zeitung erfahren. Einen Teil ihrer Fläche dem Aki abzutreten, gehe nicht. „Das wird so schon sehr eng dort“, sagt Hänsel. Eines ist ihr aber besonders wichtig: „Wir wollen keinen Streit mit dem Aki.“ Schließlich sei man ja vielleicht bald Nachbarn. Derzeit nutzt der 300 Mitglieder zählende Verein ein Grundstück an der Straße von Steinenbronn zum Hasenhof.

Initiative sorgt sich um Rehe, Hasen, Bussarde und Eidechsen

Die Nutzer der nahen Stückle halten nichts von der Idee, die Wiese als Hundeplatz zu nutzen. Gleich 19 von 20 haben sich zur Interessengemeinschaft Gartengebiet Maiermahd zusammengeschlossen. Sie haben, genau wie der Verein Hund und Mensch, an die Verwaltung und die Gemeinderäte geschrieben. Heidrun Klisch gibt Auskunft: „Rehe und Hasen suchen auf der Maiermahd Nahrung. Außerdem kommen seltene Jagdvögel wie Bussarde und auch Eidechsen dort hin. Schließlich grenze die Wiese an ein Landschaftsschutzgebiet. Sie befürchtet, dass die Tiere nicht mehr kommen, wenn auf dem Platz Hunde sind. „Es wäre durch die Hunde und den Verkehr zu laut. Klisch kündigt Widerstand gegen den Plan an: „Wir werden uns wehren.“