Drei Mal sind Täter in Steinenbronn in Wohnungen eingebrochen – weitere drei Mal haben sie es versucht. Foto: dpa

Die Steinenbronner dürfen sich sicher fühlen, die Polizei muss immer seltener ausrücken. Freilich gibt es Ausnahmen. So nahm die Zahl der Einbrüche zu, auch wenn der angerichtete Schaden gesunken ist.

Steinenbronn - Der Steinenbronner Bürgermeister Johann Singer hat es in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend auf den Punkt gebracht: „Steinenbronn ist kein Kriminalitäts- und Unfallschwerpunkt.“ Damit zog er das Fazit, nachdem Simone Rommel, die Leiterin des Polizeipostens Waldenbuch, die Kriminalitätsstatistik vorgestellt hatte.

Die Zahlen betreffen das vergangene Jahr und waren für die Gemeinde durchaus erfreulich: „Die Fallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent zurückgegangen“, sagte Rommel. Konkret heißt das, dass 2016 insgesamt 178 Fälle erfasst wurden, während es ein Jahr zuvor 195 erfasste Straftaten gab. Damit steht Steinenbronn besser als andere Kommunen in Baden-Württemberg da. Denn landesweit ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 1,3 Prozent zu verzeichnen gewesen. Rommel stellte aber auch klar: „Straftaten, die nicht angezeigt wurden, werden auch nicht erfasst.“

Die Aufklärungsquote ist von 72,8 auf 66,9 Prozent gesunken

Allerdings ist auch die Aufklärungsquote für Straftaten in Steinenbronn geringer als noch 2015. Damals betrug sie 72,8 Prozent der Fälle und 2016 nur noch 66,9 Prozent. Doch Rommel zufolge ist auch diese Zahl positiver zu bewerten. „Die Quote ist überdurchschnittlich gut.“ Landesweit wurden nämlich statistisch gesehen nur sechs von zehn Fällen aufgeklärt. Rommel warf noch einen Blick auf die vergangenen Jahre bis 2012 bei der Kriminalitätsbelastung für die Gemeinde. „Das ist eine Art Barometer, das zeigt, wie wahrscheinlich es ist, in Steinenbronn von einer Straftat betroffen zu sein.“ Dieses war 2016 auf dem niedrigsten Wert der betrachteten fünf Jahre. Den höchsten gab es 2012.

Einen Schwerpunkt gab es in Steinenbronn im vergangenen Jahr bei den gemeldeten Straftaten für die sogenannten Rohheitsdelikte. Dazu gehören vorsätzliche und gefährliche Körperverletzung und Raub, sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie Nötigung und Bedrohung. Für diese Rohheitsdelikte hatte die Polizei 2016 einen Anstieg von 30 auf 43 Fälle zu verzeichnen, 35 davon waren Körperverletzungen. Das bedeute aber nicht nur, dass jemand einen anderen Menschen schlägt. „Damit ist die Herbeiführung eines körperlichen Unwohlseins gemeint“, beschrieb Rommel die Definition. Konkret beginne diese schon bei weniger schwerwiegenden Delikten. „Eine Körperverletzung ist es auch, wenn jemand einem anderen Zigarettenrauch ins Gesicht pustet.“ Positiv sei bei diesen Rohheitsdelikten eine Aufklärungsquote von 100 Prozent. „Das heißt, dass es sich bei den Tätern um bekannte Personen handelte.“

Bei den Rauschgiftdelikten gab es einen Anstieg

Einen Anstieg musste die Polizei jedoch bei Wohnungseinbrüchen verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Fallzahl von drei auf sechs Fälle an. „Das ist äußerst negativ“, sagte Rommel. Allerdings waren davon drei Einbruchsversuche und die Schadenssumme betrug 2016 bei diesen sechs Fällen 2400 Euro. Ein Jahr zuvor entstand bei drei Fällen ein Schaden von 11 400 Euro. Lediglich ein Drittel der Fälle 2016 wurde aufgeklärt. Einen deutlichen Anstieg gab es bei der Rauschgiftkriminalität, nämlich von acht auf 17 Fälle. „Es gab verstärkte Kontrollen. Wenn in Steinenbronn kontrolliert wird, ist dort der Tatort, egal wo die Leute wohnen.“

Rommel sprach nicht nur über Straftaten, sondern auch über Unfälle. Davon gab es 2016 mit 53 weniger als noch im Vorjahr (76). „Das ist sehr erfreulich.“ Es gab keinen Verkehrstoten, aber drei schwer und sieben Leichtverletzte. „Bei den Unfallursachen gab es von 2015 auf 2016 eine Verschiebung von nicht angepasster Geschwindigkeit hin zum Wenden und Rückwärtsfahren“, sagte Rommel. Es geschahen 2016 zehn Unfälle (2015: vier) beim Wenden und sieben beim zu schnellen Fahren (2015: 13).