Eine Studentin der Hochschule Furtwangen bei medizinisch-technischen Experimenten. Foto: dpa

Die Fachhochschulen werden oft unterschätzt, sagt Bastian Kaiser. Der neue Vorsitzende der Rektorenkonferenz will bei den Verhandlungen mit dem Land ihre Position verbessern.

Stuttgart - Die Fachhochschulen in Baden-Württemberg – inzwischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften genannt - fordern vom Land Baden-Württemberg und dem Bund mehr Geld. „Wir haben seit Jahren deutlich mehr Studenten aufgenommen als wir eigentlich Plätze haben – im Interesse der studierwilligen jungen Menschen“, sagte der neue Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Bastian Kaiser, den Stuttgarter Nachrichten.

Dazu kämen noch neue Aufgaben wie Qualitätssicherung und Internationalisierung sowie die Öffnung für Bewerber ohne Abitur oder Fachhochschulreife. „Wenn man vergleicht, wie viel gleiche Studienabschlüsse an unseren Hochschulen und an Universitäten kosten, dann kann man sich als Land schon überlegen: Wo bekomme ich die gleiche Leistung für weniger Geld?“, sagte Kaiser. Er leitet die Hochschule in Rottenburg (Kreis Tübingen).

Wiedereinführung von Studiengebühren auf Dauer kein Tabu

Bis zum Jahr 2016 will Grün-Rot die Zahl der Studienanfängerplätze für die weiterführenden Masterstudiengänge von derzeit 9500 auf 15.800 erhöhen. Die Wiedereinführung von Studiengebühren ist für Kaiser auf Dauer kein Tabu: „Solange wir die Kompensationsmittel als Ausgleich erhalten, ist das für uns kein Thema“, sagte Kaiser. Wenn die Mittel gekürzt werden, müsse man aber auch „über intelligente Formen für Gebühren nachdenken, etwa solche, die erst nach dem Studium und ab einem gewissen Einkommen fällig werden“.

Die Landesregierung hatte die Studiengebühren im Jahr 2011 abgeschafft, dafür erhalten die Hochschulen einen finanziellen Ausgleich.