Felicitas Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart Foto: Eppler

Seit dem Tod des international bekannten Malers Willi Baumeister 1955, ist seine Tochter Felicitas Dirigentin des Nachlasses. Eine Lebensleistung, für die sie am 13. November die Staufermedaille des Landes erhielt.

Stuttgart - 1955 beflügelt das internationale Echo auf seine „Montaru“-Bilder Willi Baumeister zu neuen Werken. Im August 1955 aber stirbt der Maler völlig überraschend in seinem Atelier. Es ist an seiner Frau und an seinen Töchtern, das riesige Werk des Wortführers einer freien, nur ihrem eigenen Klang folgenden Kunst, zusammen- und zugänglich zu halten.

Präzise dirigierende Sachwalterin

Zuvorderst die jüngere Tochter Felicitas Baumeister übernimmt die Rolle der mit sanfter Hand präzise dirigierenden Sachwalterin. Ob Ausstellungen, Kataloge oder Werkverzeichnisse: „Fe“ lenkt, koordiniert und lässt im stets zukunftsgewandten Doppelpass mit ihrem Neffen Jochen Gutbrod doch den Verantwortlichen in Museen, Verlagen und Kunsthallen stets allen Raum für neue Blicke auf Baumeisters Schaffen. Davon profitiert seit 2005 zuvorderst das Kunstmuseum Stuttgart – als Bühne des noch immer von „Fe“ gelenkten Archivs Baumeister.

„Mit ganzem Herzen“

„Mit ganzem Herzen und voller Hingabe“ widmet sich Felicitas Baumeister ihrer Aufgabe. So sieht es Stuttgarts Erster Bürgermeister Fabian Mayer, als er am Freitagabend im bis heute die Vielgestaltigkeit der Kunst spiegelnden Baumeister-Haus die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verliehene Staufer-Medaille des Landes übergibt. Es ist eine Ehrung aus gutem Grund – für Klugheit, Zurückhaltung und Großherzigkeit gleichermaßen.

Eine Lebensfiguration

Zur Lebensfiguration wird Felicitas Baumeister Engagement in der Laudatio des Berliner Galeristen Klaus Gerrit Friese. „Was bedeutet das“, fragt er mit Blick auf ein Wirken, das seit mehr als 60 Jahren dem Schaffen Willi Baumeisters „für die Person?“. Frieses Antwort: „Das verleiht Bedeutung, zum einen, aber es nimmt Bedeutung, weil Du immer: im Auftrag agierst.“ Und er fährt fort: „Diesen Spagat hat Fe Baumeister zu einer Figur gemacht, in der die Anspannung für die Sache der Lust und der Leidenschaft am Befördern gewichen ist.“