Die Verteidigung beantragte vor dem Landgericht Kiel am Freitag maximal sieben Jahre Haft. Foto: dpa

Er soll seine damals sieben Jahre alte Tochter in acht Fällen schwer missbraucht – und Bilder davon im Darknet geteilt haben. Die Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Haft für den Angeklagten.

Kiel/Freiburg/Staufen - Ein nach Ermittlungen im Staufener Missbrauchsfall in Kiel angeklagter 32 Jahre alter Mann soll nach dem Willen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage zehn Jahre ins Gefängnis. Die Verteidigung beantragte vor dem Landgericht Kiel am Freitag maximal sieben Jahre Haft. Der Mann aus Schleswig-Holstein soll seine damals sieben Jahre alte Tochter in acht Fällen schwer missbraucht haben. Bilder davon hatte er im Darknet geteilt - ausgerechnet mit dem 39-Jährigen, der vom 11. Juni an in Freiburg wegen schweren Missbrauchs eines Jungen gemeinsam mit dessen Mutter vor Gericht steht.

Der 32-Jährige gehört zu den insgesamt acht Verdächtigen, die rund um den Staufener Fall gefasst wurden. An den schweren Verbrechen gegen den Jungen war er nicht beteiligt. Aufgeflogen waren die ihm vorgeworfenen Taten gegen die eigene Tochter aber durch seinen Kontakt zu dem 39-jährigen Hauptverdächtigen. Das Urteil gegen den 32-Jährigen wird für kommenden Dienstag erwartet.

Der Fall in Staufen hatte für großes Aufsehen gesorgt. Der Junge war über zwei Jahre von seiner Mutter und deren Lebensgefährten vergewaltigt und gegen Geld auch anderen Männern für Sex überlassen worden. Das Landeskriminalamt bezeichnete die Verbrechen als schwerwiegendsten Fall des sexuellen Kindesmissbrauchs, den die Polizei im Südwesten je bearbeitet hat.