Feuerwehrleute suchen nach dem Staudammbruch im brasilianischen Brumadinho im Schlamm nach Opfern. Foto: dpa/Rodney Costa

Der Tüv Süd soll für einen Staudammbruch im Ausland haften. Ein schwieriges Verfahren: Ein deutsches Gericht muss auf Basis brasilianischen Rechts urteilen.

München - „Der Tüv Süd flieht vor seiner eigenen Verantwortung“, kritisiert Arima de Melo Barcelos, der Bürgermeister der Gemeinde Brumadinho im Südosten Brasiliens. Die müsse der Prüfkonzern für den katastrophalen Dammbruch in seiner Gemeinde am 25. Januar 2019 tragen. Denn eine brasilianische Tüv-Tochter hatte dem Bauwerk vier Monate zuvor noch die Stabilität bescheinigt. Danach ist der Damm trotz Prüfsiegel gebrochen. In einer Lawine aus 13 Millionen Kubikmetern Giftschlamm sind 272 Menschen gestorben. Milliardenwerte wurden vernichtet.