Laut Statistischem Bundesamt kam es in der Pandemie zu weniger Alkoholexzessen als sonst. (Symbolbild) Foto: imago images/avanti/Ralf Poller/Avanti via www.imago-images.de

Die Sorge, die Pandemie könne Alkoholexzesse noch verstärken, hat sich zumindest in der Breite betrachtet nicht bewahrheitet. Das Statistische Bundesamt legt dazu aufgeschlüsselte Zahlen vor.

Weniger Partys, weniger Alkoholmissbrauch: Im ersten Corona-Jahr ist die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit akuter Alkoholvergiftung deutlich gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Rund 12 200 stationäre Behandlungen wegen der Diagnose gab es demnach 2020 in der Altersgruppe 10 bis 19 Jahre - und damit knapp 40 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Am höchsten war der Rückgang den Angaben zufolge bei den 15- bis 19-Jährigen mit minus 41,7 Prozent und bei den 20- bis 24-Jährigen mit minus 41,5 Prozent.

Über alle Altersgruppen hinweg betrug das Minus mit 76 200 Fällen von akuter Alkoholvergiftung rund 24 Prozent. Dennoch lagen die Fallzahlen weiter deutlich über dem Niveau der Jahrtausendwende, betonte das Bundesamt: Im Jahr 2000 gab es insgesamt rund 54 000 Fälle, 41 Prozent weniger als im Corona-Jahr 2020.

Bei Alten Alkoholmissbrauch besonders hoch

Bei Jugendlichen ist das Risiko einer Alkoholvergiftung auch im Jahr 2020 am höchsten gewesen, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Bei den 15- bis 19-Jährigen gab es mit knapp 254 Fällen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner den höchsten Wert aller Altersgruppen. In der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen waren es 126 Fälle.

Rund 54 300 Männer mussten wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus, ihr Anteil betrug 71,2 Prozent. Besonders hoch ist ihr Anteil den Angaben zufolge in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen mit 77 Prozent. Nur in der Altersgruppe der 10- bis unter 14-Jährigen ist der Frauenanteil den Angaben nach mit 61 Prozent höher.