Bordelle und andere Prostitutionsstätten waren zuletzt monatelang geschlossen. Foto: dpa/Boris Roessler

Die Zahl der in Deutschland angemeldeten Prostituierten ist in der Coronapandemie um mehr als ein Drittel gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Wiesbaden - Ende 2020 seien bei den Behörden in Deutschland rund 24 900 Prostituierte gültig angemeldet gewesen, 38 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ein Fünftel von ihnen hatte die deutsche Staatsangehörigkeit, mehr als ein Drittel (35 Prozent) die rumänische und etwa ein Zehntel (11 Prozent) die bulgarische.

Bordelle und andere Prostitutionsstätten waren in der Pandemie monatelang geschlossen, zudem stockte das Anmeldeverfahren, wie das Bundesamt mitteilte. Ende 2020 hatten den Angaben zufolge 2290 Prostitutionsgewerbe eine erteilte oder vorläufige Erlaubnis, fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Anstieg sei damit geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Bei 93 Prozent handelte es sich um Prostitutionsstätten, auf Prostitutionsvermittlungen, -fahrzeuge und -veranstaltungen entfielen zusammen sieben Prozent der Erlaubnisse.

Von den angemeldeten Prostituierten waren laut Bundesamt mit 79 Prozent die meisten zwischen 21 und 44 Jahre alt, 18 Prozent waren 45 Jahre oder älter, drei Prozent zwischen 18 und 20 Jahren alt. Das seit 1. Juli 2017 geltende Prostituiertenschutzgesetz schreibt Prostituierten eine Anmeldepflicht und für Prostitutionsgewerbe eine Erlaubnispflicht vor. Nicht angemeldete Gewerbe und Prostituierte werden in der Statistik nicht erfasst. Das gilt auch für das Geschlecht der angemeldeten Prostituierten.