Chadrac Akolo ist mit vier Saisontreffern der beste Torschütze des VfB Stuttgart. Foto: dpa

Mit 17 Punkten belegt der VfB Stuttgart nach der ersten Saisonhälfte den 14. Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga – das ist nicht unbedingt ein gutes Omen im Abstiegskampf. Wieso? Das zeigt ein Blick in die Statistiken der vergangenen Jahre.

Stuttgart - Lionel Strachey ist ein Mann, der kluge Sätze formuliert hat. Der englische Schreiber, Übersetzer und Humorist hat beispielsweise gesagt: „Wenn der Humor ernstgenommen wird, hört der Spaß auf.“ Oder auch: „Die Statistik ist eine große Lüge, die aus lauter kleinen Wahrheiten besteht.“ Damit wären wir beim VfB Stuttgart. Dessen statistische Zahlen legen den Schluss nahe, dass für den Club vom Cannstatter Wasen diese Saison in der Fußball-Bundesliga mit dem 34. Spieltag nicht beendet sein wird– weil sein Weg in die Relegation führen wird.

Mit 17 Punkten aus den ersten 17 Spielen belegt der VfB um den Trainer Hannes Wolf zur Halbzeit dieser Spielzeit die 14. Tabellenposition (was übrigens um zwei Zähler und eine Position besser ist als in der Abstiegssaison 2015/16). Die Ein-Punkt-pro-Partie-Bilanz bedeutet zwar für den Moment einen Nichtabstiegsplatz, ist aber kein allzu gutes Omen für den weiteren Saisonverlauf. Denn in den vergangenen drei Jahren war es ebenfalls so, dass eine Mannschaft nach der Hinrunde mit genau dieser Punktzahl auf genau diesem Rang lag – und zwei der drei Teams wurden im Endklassement Drittletzter. Es handelt sich dabei zum einen um Eintracht Frankfurt (Saison 2015/2016) sowie zum anderen um den Hamburger SV (Saison 2014/15), der auch schon in der Runde zuvor als Tabellen-14. mit seinerzeit 16 Zählern nach der Hinrunde letztlich in die Relegation eingezogen war. Die Ausnahme bildet Borussia Mönchengladbach: Die Elf vom Niederrhein startete in der vergangenen Saison in der Rückrunde durch, verbuchte noch 28 Punkte und erreichte mit insgesamt 45 Zählern Platz neun.

Die Zahlen sprechen gegen den VfB. Die geringe Anzahl der bisher geschossenen Tore (13) gibt ebenfalls Anlass zur Sorge gibt. Mannschaften, die in diesem Jahrzehnt nach der ersten Saisonhälfte 13 oder weniger Treffer zu Buche stehen hatten, sind in vier von acht Fällen abgestiegen und einmal in der Relegation gelandet. Hoffnung machen können den Stuttgartern allerdings die Beispiele des FC Augsburg (13 Tore in der Saison 2016/17 sowie zwölf Tore in der Saison 2012/13) und FC Ingolstadt (elf Tore in der Saison 2015/16), die sich effizient retten konnten. Das ist genauso ein statistischer Trost für den VfB um seinen besten Torschützen Chadrac Akolo (vier Saisontreffer) wie die Tatsache, dass sowohl die eingangs erwähnten Frankfurter und Hamburger (zweimal) in der Relegation stets den Abstieg abwenden konnten. 100 Prozent.