Der Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz betont, man stehe in täglichem Kontakt mit den Lieferanten und suche gemeinsame Lösungen. Foto: dpa/Marijan Murat

Der Autohersteller spricht von der Suche nach gemeinschaftlichen Lösungen. Auch der weltgrößte Zulieferer Bosch nimmt Stellung.

Der Stuttgarter Mercedes-Benz-Konzern widerspricht dem Vorwurf, die Autozulieferbetriebe aus Baden-Württemberg in der aktuellen Krise hängen zu lassen. Der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) hatte zuvor in einem Gespräch mit unserer Zeitung beklagt, die Autohersteller würden die Lieferkette trotz der hohen Belastungen „bis ins Letzte auspressen“, und dabei von Machtmissbrauch gesprochen.

Ein Mercedes-Sprecher erklärte: „Grundsätzlich pflegen wir ein gutes und partnerschaftliches Verhältnis mit unseren Lieferanten und sind mit ihnen in täglichem Kontakt. Nur zusammen mit unseren Zulieferern können wir unsere ambitionierten Ziele in eine emissionsfreie Zukunft gestalten.“ Zwar äußere sich das Unternehmen nicht zu Vertragsinhalten, man sei aber „bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Auswirkungen für die Automobilbranche im Austausch“ und versuche gemeinschaftliche Lösungen zu finden. „Selbstverständlich halten wir uns hierbei auch an alle vertraglichen Regelungen und Ansprüche“, so der Sprecher. Der WVIB-Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer hatte unter anderem angeprangert, dass die Autohersteller auf Niedrigpreisen beharrten, die vor dem steilen Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten verhandelt wurden.

Bosch: Mit dieser Preisentwicklung konnte niemand rechnen

Der weltweit größte Autozulieferer Bosch unterstreicht in einer Reaktion auf das Interview die derzeit schwierige Lage: „Fakt ist, dass niemand mit einer Preisentwicklung rechnen konnte, wie wir sie aktuell erleben. Auf diese Situation muss sich die gesamte Branche einstellen“, sagte ein Sprecher. Auf Details will das Stiftungsunternehmen aber nicht eingehen: „Wir sprechen mit unseren Kunden, aber nicht über sie.“