Die „Kreativzone“ im Pariser Start-up-Zentrum Station F: Hier denkt man in großen Dimensionen. Foto: Station F/Patrick Tourneboeuf

Frankreich holt laut einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft EY beim Risikokapital für Start-ups in Europa deutlich auf.

Stuttgart - Beim Start-up-Risikokapital in Europa holen vor allem Frankreich und insbesondere Paris gegenüber Deutschland und Berlin auf – das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY. Europäische Start-ups haben im vergangenen Jahr erneut Rekordsummen erhalten. Das Gesamtvolumen stieg im Vergleich zu 2017 um elf Prozent auf 21,3 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 31 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro hat Frankreich dabei deutlich überdurchschnittlich abgeschnitten.

Deutsche Start-ups erhielten zwar mit 4,6 Milliarden Euro ebenfalls mehr Kapital. Das Plus von sieben Prozent liegt aber klar unter dem europäischen Durchschnitt. Selbst das vom Brexit erschütterte Großbritannien hat sein Risikokapital um zwölf Prozent gesteigert und liegt mit 7,2 Milliarden Euro in Europa immer noch deutlich vorn. Als Start-ups sind in der Studie Unternehmen definiert, die jünger als zehn Jahre sind. Im Europavergleich der Städte konnte London mit fünf Milliarden Euro und einem Zuwachs von drei Prozent gegenüber 2017 seinen ersten Platz verteidigen. Mit deutlichem Abstand folgen Berlin (2,6 Milliarden Euro) und Paris (2,5 Milliarden Euro). Allerdings droht Paris die deutsche Hauptstadt zu überholen: Während Berliner Start-ups insgesamt zwölf Prozent weniger frisches Kapital erhielten, legten die Investitionen in Paris um 39 Prozent zu. Von den deutschen Städten schafften es auch München (Platz 4) und Hamburg (Platz 6) unter die ersten zehn. Baden-Württemberg taucht nicht auf; selbst Karlsruhe, das sich als einer der größten europäischen IT-Standorte bezeichnet, ist in Europa nicht auf der Landkarte.