Mutter Gabriele und Sohn Lennart Achenbach haben eine Leidenschaft für Sneaker – und daraus eine Geschäftsidee entwickelt. Foto: Patrick Steinle

Gabriele Achenbach und ihr Sohn Lennart begeistern sich für Sneaker. Um die trendigen Sportschuhe auch richtig präsentieren zu können, haben die beiden unter dem Labelnamen Motherandson ein spezielles Regal entwickelt, auf dem die Schuhe auch schön zur Schau gestellt werden können.

Degerloch - Mutter und Sohn als berufliches Team – kann das gut gehen? Gabriele und Lennart Achenbach haben darauf eine klare Antwort: „Ja, es kann.“ Das Mutter-Sohn-Gespann arbeitet seit geraumer Zeit zusammen und bietet ein hochwertiges Schuhregal an – vor allem zur Präsentation von Sneakern. Die Harmonie kommt nicht von ungefähr: Schon während der Kindheit und Jugend Lennarts waren Auseinandersetzungen zwischen Gabriele Achenbach und ihrem Sohn Mangelware.

Früh Interesse an Sneakern entwickelt

Lennart zeigte schon im frühen Teenageralter ein großes Interesse an Sneakern, die es in vielen Varianten gibt. Und Lennart sammelt viele dieser Schuhe – ob günstig oder teuer, ob für den Alltag gedacht oder als Schuh für besondere Anlässe. Wichtigste Bedingung: Sie müssen ihm gefallen. Mittlerweile besitzt er mehr als 40 Paar der Sportschuhe. Doch wohin damit: Zunehmend sammeln sie sich auf dem Boden, fangen an staubig zu werden und sind für Unordnung im Hause Achenbach verantwortlich. Weil Lennart die Sneaker viel zu schön findet, um sie in einem gewöhnlichen Schuhregal verschwinden zu lassen, macht er sich Gedanken darüber, wie er diese geschickt verstauen kann, ohne sie dabei verstecken zu müssen.

„Ich wollte meine Schuhe nicht nur verräumen, sondern auch präsentieren“, sagt der Wirtschaftspsychologie-Student. Eines sonntags beim Essen erklärt er der Mutter seinen Wunsch. Gabriele Achenbach führt seit mehr als 30 Jahren ein eigenes Designbüro. Wenn sie mal keine externen Aufträge hat, widmet sich die studierte Industriedesignerin eigenen Projekten. „Ich wusste, dass meine Mutter sehr kreativ ist und wir zusammen einen Entwurf entwickeln werden“, sagt Lennart. Aus Pappe basteln sie erste Prototypen. „Es war eher eine lustige Spielerei“, erzählen die beiden. Immer wieder gibt es neue Varianten und Veränderungen, bis beide endgültig mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Immer wieder sonntags werden die Ideen vertieft

„Ich komme jeden Sonntag zum Essen. Wir bringen unsere Ideen an und dann planen wir die Dinge. Das war so, als wir noch nach dem passenden Modell suchten und so ist es nun auch als Team hinter der Marke Motherandson“, erklärt Lennart. Denn längst ist aus der Idee ein Produkt geworden, das über einen Onlineshop vertrieben wird. Dieser besteht seit Mai dieses Jahres. Schuhe aller Art – mit Ausnahme von Modellen mit hohen Absätzen – können mit dem aus Aluminium gefertigten Regal so platziert werden, dass sie im Mittelpunkt stehen. Das Regal selbst kann beliebig an der Wand aufgehängt werden, so dass die Ästhetik der Schuhe optimal zur Geltung kommt.

Produktion erfolgt in der Region

Während die Idee im Privathaus der Familie Achenbach geboren und weiterentwickelt wurde, werden die Regale auswärts – aber in der Region – produziert. Anfragen erhält das Start-up inzwischen aus der ganzen Welt. Dennoch planen die Achenbachs nach wie vor auf lokaler Ebene. Sie wollen ihr Produkt den Läden in Stuttgart vorstellen. „Man fängt immer erst zu Hause an“, sagt Gabriele Achenbach. Schön finden sie die positive Resonanz und Unterstützung, die sie von Freunden und Nachbarn erfahren. Denn auch das offene Miteinander ist dem Mutter-Sohn-Gespann wichtig.

Großes Vertrauen zwischen Mutter und Sohn

„Es gab Leute, die uns gefragt haben, ob das gut geht, wenn Mutter und Sohn beruflich miteinander arbeiten“, erzählen die beiden. „Für uns war das aber nie ein Thema. Es herrscht ein großes Vertrauen zwischen uns. Jeder macht das, was er am besten kann.“ Und Gabriele wie Lennart Achenbach sind überzeugt, dass das berufliche Zusammenspiel die familiäre Harmonie nicht belasten wird. Die beiden verbringen zunehmend mehr Zeit miteinander – und Streit ist nach wie vor Mangelware.