Selfie auf der Zugspitze – mit ihrer Idee wollen Denis und Sven Langjahr und Christoph Vogt (von links) hoch hinaus. Foto: Denis Langjahr

Die Brüder Denis und Sven Langjahr aus Esslingen wollen mit ihrem Freund Christoph Vogt Wanderungen und Teambuilding-Events für Firmen aus der Region Stuttgart im Allgäu anbieten. Dafür haben sie nun eine Schule gegründet. Die Konkurrenz ist allerdings groß.

Esslingen - Aktive Erholung in den Bergen – davon können Sven und Denis Langjahr seit ihrer Kindheit nicht genug bekommen. Früher sind die Brüder mit ihren Großeltern in deren Ferienwohnung nach Oy-Mittelberg und ins Tannheimer Tal gefahren und haben die Bergwelt erkundet. Heute wollen sie andere in ihre zweite Heimat mitnehmen.

Nach jahrelanger Expertise im Allgäu und den Alpen, haben der 30-jährige Sven und sein 28-jähriger Bruder Denis mit dem gemeinsamen Freund Christoph Vogt nun die Bergwanderschule Gipfelapfelmomente mit Sitz in Esslingen gegründet. Mit dem Namen nehmen sie Bezug auf ihren Belohnungsapfel, den sich die Brüder obligatorisch im Moment auf dem Gipfel gönnen.

Zielgruppe sind Firmen aus der Region

„Wir glauben, dass der Sitz in Esslingen ein Vorteil ist. Unsere Zielgruppe sind Firmen aus der Region Stuttgart“, sagt Denis Langjahr. Der Bauzeichner hat dafür seinen bisherigen Beruf an den Nagel gehängt. Seine zweite Ausbildung, die als Bergwanderführer, hat er im März beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer abgeschlossen und darf nun Personen durch teils anspruchsvolles Gelände führen.

Beim Bergwandern geht es auf Wegen durchs Gebirge, wobei jeder Wanderer alleine, ohne Sicherung die Tour bewältigen sollte. Da die Konkurrenz vor allem im Lieblingsgebiet der Langjahr-Brüder groß ist, hat sich das Trio von Gipfelapfelmomente auf Teambuilding- und Erlebnispädagogik-Events für Firmen fokussiert. Die Aufgabe als Bergwanderführer übernimmt Denis. „Wandertechnisch ist fast alles möglich: Von einer Halbtagestour bis zu einer ganzen Woche. Unsere Kunden können selbst bestimmen, was sie wollen – mit den möglichen Komponenten Teambuilding und Erlebnispädagogik.“ Sven Langjahr: „In Oberstdorf etwa gibt es sieben große Bergschulen. Da mussten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen, um nicht anzuecken und eigene Kunden anzulocken.“

Als Gymnasiallehrer wird der 30-Jährige weiter arbeiten, doch in seiner neuen Bergwanderschule will er in seiner Freizeit Erlebnispädagogik anbieten. „Das kann ein Kommunikationsspiel oder eine Gruppenübung sein – am besten draußen in der Natur.“ Als Dritter im Bunde verdingt sich Christoph Vogt als selbst ernannter Impulsgeber und Moderator von Gesprächsrunden, zudem kümmert er sich um das Marketing und Organisatorisches. „Wir drei kennen uns aus der Kindheit. Ich war oft mit Sven und Denis in den Bergen. Wir sind überzeugt von unserem Konzept“, sagt der 29-Jährige.

Deutscher Alplenverein hält Idee für erfolgsversprechend

Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein hält die Ausrichtung der neuen Esslinger Bergwanderschule für erfolgversprechend. „Das Allgäu ist ein Hot-Spot des Bergtourismus. Bergreise-Anbieter gibt es natürlich sehr viele. Die Konkurrenz im Bereich Teambuilding für Unternehmen dürfte jedoch gering sein.“ Der Bergsport eignet sich seiner Meinung nach gut dafür, um Dinge voranzubringen. „Charakteristisch sind die Naturverbundenheit, Risikobereitschaft und das Erreichen eines Gipfels – das ist interessant für Unternehmen“, sagt Thomas Bucher. Erste Firmen hätten bereits Interesse an einem Ausflug in die Berge bei dem Esslinger Start-Up angemeldet. „Im Sommer werden wir die ersten Wochenenden umsetzen. Das ist eine Testphase für uns“, erzählt Vogt. Danach hoffen die drei, dass ihr Konzept weiter zündet und bekannter wird. Auf die Idee kamen sie im Laufe des vergangenen Jahres.

Nach einem Zeitungsbericht über ihre Besteigung der sieben höchsten Alpengipfel folgten ihnen immer mehr Nutzer auf ihrem Instagram-Account und die drei wurden zu Influencern – diese Bekanntheit wollen sie sich nun für ihr Bergschulen-Projekt zunutze machen.