Zwei Gaisburger Wahrzeichen: die evangelische Kirche und der Gaskessel Foto: Jürgen Brand

Viele Gaisburger finden in diesen Tagen große weiße DIN-A4-Umschläge in ihren Briefkästen. Sie enthalten Fragebögen, in denen um Angaben zur aktuellen Wohn-, Arbeits- und Lebenssituation gebeten wird. Mit der Fragebogenaktion hat die vorbereitende Untersuchung für eine mögliches neues Sanierungsgebiet begonnen.

S-Ost - Viele Einwohner des Stadtteils Gaisburg finden in diesen Tagen große weiße DIN-A4-Umschläge in ihren Briefkästen. Nicht alle sind namentlich adressiert, sondern richten sich an „Bewohner des Gebäudes“, an Gewerbetreibende oder Eigentümer. Absender ist aber immer das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung der Landeshauptstadt. In den Umschlägen finden die Gaisburgerinnen und Gaisburger Fragebögen zu ihrer Wohn- und Lebenssituation im Stadtteil. Die Fragebogen-Aktion ist der Auftakt zur vorbereitenden Untersuchung für ein mögliches Sanierungsgebiet „Stuttgart 32 – Gaisburg“. Je mehr Einwohner die Fragebögen ausfüllen, desto aussagekräftiger wird die Untersuchung und um so größer dürfte die Chance sein, dass zumindest ein Teil Gaisburgs frühestens im Jahr 2019 als Sanierungsgebiet festgelegt wird.

Klingenbach ist schon im Gablenberger Sanierungsgebiet

Das zu untersuchende Gebiet in Gaisburg wird im Norden durch die Gaisburger Kirche begrenzt, im Süden durch die Drackensteinstraße und die Steinbruchstraße am Anstieg zur Waldebene Ost hin. Die östliche Grenze bildet die Wangener Straße sozusagen auch als Abgrenzung zum Gewerbegebiet, die westliche Grenze ist die Klingenbach-Anlage, die selbst nicht zum Untersuchungsgebiet gehört. Die obere Klingenbach-Anlage ist inzwischen Teil des Sanierungsgebiets Gablenberg, dort sollen unter anderem der große Spielbereich neu gestaltet und die Grünanlage zur Klingenstraße hin besser geöffnet werden. Die heutige untere Klingenbach-Anlage ist im Rahmen des inzwischen abgeschlossenen dortigen Sanierungsgebiets, dessen Kernzone auf der anderen Seite der Talstraße lag, entstanden.

Ziele solcher Sanierungsgebiete, wie es sie zurzeit eben in Gablenberg und auch im Stadtteil Stöckach gibt, sind beispielsweise die Wiederbelebung der Stadtteilkerne, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und somit die Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse, der Ausbau der Infrastruktur und nachhaltiger Umweltschutz vor allem etwa durch die energetische Sanierung von Wohn- und Geschäftshäusern.

Kreuzungen, Leerstände, Schleichverkehr

Wichtige Themen in Gaisburg sind im Rahmen der Untersuchung die zum Teil überdimensionierten Kreuzungsflächen zum Beispiel im Bereich Schurwald-/Hornberg-/Welzheimer Straße oder auch Hornberg-/Faberstraße. Mit beiden Kreuzungen hat sich deshalb auch der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost bereits beschäftigt. Auch die Leerstände oder auch Unternutzungen in den Erdgeschossen von Wohnhäusern sollen genauer betrachtet werden. So gibt es in Gaisburg einige ehemalige Gaststätten, die zum Teil schon seit längerer Zeit leer stehen. Die Themen Durchgangs- und Schleichverkehr – etwa in der Schurwaldstraße – oder auch die Parkplatzproblematik in einigen dicht bebauten Wohnquartieren wird untersucht.

In dem Faltblatt, das den Fragebögen beiliegt, werden auch schon einige mögliche Sanierungsziele genannt. Demnach könnte ein „identitätsstiftendes Zentrum alte & neue Mitte Hornbergstraße“ errichtet oder der „hohe Parkierungsdruck durch Parkraummanagement“ entschärft werden. Der öffentliche Straßenraum könnte unter anderem durch mehr Grün mehr als bisher zu einem Ort der Begegnung werden.

Die Fragebögen sollen möglichst bis Mitte März ausgefüllt zurückgeschickt oder beim katholischen Pfarramt Herz-Jesu, Schurwaldstraße 3, eingeworfen werden. Sie stehen auch auf der Internetseite http://www.stuttgart.de/vorbereitende-untersuchungen zur Verfügung und können digital ausgefüllt und per E-Mail verschickt werden. Für 8. März, 18.30 Uhr, ist im Herz-Jesu-Gemeindesaal eine Informationsveranstaltung geplant.