Jackson One brachten amerikanischen Popmusik made in Italy. Foto: Simon Granville

Die Michael-Jackson-Tribute-Band „Jackson One“ eröffnet den Konzertreigen der diesjährigen Kornwestheimer Reihe.

„Guten Abend Kornwestheim!“, ruft Uwe Hanselmann von Bankett plus, dem Veranstalter von „Kornwestheim rockt“, um kurz nach halb sieben von der großen Bühne auf dem Marktplatz. Der Applaus, der darauf folgt, ist eher verhalten. „Das ist die Begrüßung nach zwei Jahren, oder was?“, fragt Uwe in die noch recht kleine Menschenmenge direkt vor der Bühne. Nun kommt etwas mehr Applaus, auch von den Rändern des Marktplatzes. Die Schattenplätze dort sind im Moment noch sehr begehrt. Vor allem an den Getränkeständen und den verschiedenen Foodtrucks stehen lange Schlangen.

Auch der Veranstalter Johannes Leichtle begrüßt die Zuhörer kurz, und dann geht es los: Jackson One, eine Michael-Jackson-Tribute-Band aus Italien, eröffnet die 5. Ausgabe von „Kornwestheim rockt“. Nach dem ersten Lied stehen schon mehr Leute vor der Bühne, und bald klatschen welche im Takt mit. Doch obwohl die vier Backgroundsänger und -tänzer mit Frontmann Roy Paladini alias Michael Jackson alles geben, und das Publikum immer wieder zum Mitsingen auffordern – noch reagieren die Zuschauer, vermutlich auch aufgrund der hohen Temperaturen, eher verhalten.

Viele kommen wegen der Atmosphäre

Dennoch ist die Stimmung blendend. Überall treffen sich alte Bekannte. Und so finden die meisten es wohl auch nicht schlimm, dass Jackson One nach einer halben Stunde erst einmal eine Pause einlegen. Denn viele scheinen weniger für die Musik an sich, als für die Gesamtatmosphäre gekommen zu sein. Für viele Freundeskreise war es vor der Pandemie Tradition, gemeinsam zu „Kornwestheim rockt“ zu gehen. Für andere ist es die Gelegenheit für einen Ausflug mit der ganzen Familie.

Um dreiviertel acht kehren Jackson One auf die Bühne zurück; der Marktplatz liegt mittlerweile im Schatten, die Fläche vor der Bühne hat sich deutlich gefüllt. „Jetzt geht’s ab!“, ruft ein Junge, der vermutlich erst nach Michael Jacksons Tod geboren wurde, aber von den Gitarrenriffs und dem Rhythmus mindestens ebenso begeistert ist wie die, die den King of Pop noch live gesehen haben. Jackson One lassen ihn mit ihren wechselnden Kostümen, mitreißenden Tanzbewegungen und aufwendigen Videoeffekten einmal mehr lebendig werden.

Für jeden ist was dabei

Nun startet die Tribute-Band richtig durch, und spielt dabei zwar manche Lieder bereits zum zweiten Mal, kann aber bei Klassikern wie „Bad“ oder „Beat it“ auch mehr und mehr Zuschauer mitreißen. Allerdings ist es, wie viele langjährige Besucher feststellen, deutlich leerer als in vorangegangenen Jahren. Doch auch das finden nicht alle tragisch: „Ich bin froh, dass es nicht so überlaufen ist“, sagt eine Frau im Publikum zu ihrer Freundin. Obwohl nicht alle gleichermaßen begeistert sind vom Auftritt von Jackson One – der eine hält die Soundqualität noch für verbesserungsfähig, die andere findet den Sänger nicht besonders überzeugend, ist für jeden etwas dabei: Tanzen in den Reihen direkt vor der Bühne, Handys und Feuerzeugen schwenken bei ruhigeren Liedern wie „We are the World“ oder angeregte Gespräche mit Bekannten im hinteren Bereich des Marktplatzes.

Und mit Blick auf die Veranstaltung „Kornwestheim rockt“ sind sich allerdings alle einig: „Genial“ und „tolles Angebot“, das ist die einhellige Meinung an diesem Abend zum Auftakt der Konzertreihe.

Von Freitag, 5. August, bis Freitag, 2. September 2022, lädt Hofmeister in Bietigheim zu fünf Konzertspektakeln vor dem Wohnzentrum ein. Jeweils von 18 Uhr an tritt eine Tribute-Band auf, der Eintritt ist frei.