Mick Schumacher: Sohn des Formel-1-Rekordchampions startet bei Stars & Cars in Stuttgart. Foto: Getty

Bislang wurde Mick Schumacher ganz gut vor dem Interesse der Öffentlichkeit abgeschirmt – nun startet der Sohn von Michael Schumacher bei Stars & Cars, viele Augen richten sich dabei auf ihn.

Stuttgart - 61.554 Stimmen. Mehr bekam kein anderer; nicht die früheren Formel-1-Stars Mika Häkkinen und David Coulthard, nicht „Mister DTM“ Bernd Schneider. Mick Schumacher war der Stimmenkönig bei der Wahl der Gastfahrer bei Stars & Cars. „Ich war einfach nur baff – das hätte ich nie vermutet“, sagte der 16 Jahre alte Formel-4-Pilot. Die Motorsport-Anhänger konnten im Internet abstimmen, wer bei der Rennsport-Party in der mit knapp 36.000 Plätzen längst ausverkauften Mercedes-Benz-Arena an diesem Samstag (17 Uhr/Sport 1) gegen die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie die DTM-Fahrer um Meister Pascal Wehrlein antreten darf – Mick Schumacher, Sohn des Formel-1-Rekordchampions, den wollen ganz viele sehen.

Mick Schumacher vor der Feuertaufe. Gleich im Achtelfinale der K.-o.-Duelle, die nach dem Vorbild des Race of Champions auf einem asphaltierten Rundkurs ausgetragen werden, geht es für Schumacher junior gegen Nico Rosberg; ein Formel-4-Neuling mit seiner ersten Formel-Saison in den Knochen gegen den gestählten Vizeweltmeister der Formel 1, ausgestattet mit einer Erfahrung von 185 Grand-Prix-Einsätzen.

Bislang von der Öffentlichkeit abgeschirmt

Das ist in etwa so als würde ein einzelner David gleichzeitig auf 20 Goliaths treffen, wenngleich die beiden Rennfahrer in identischen Straßenfahrzeugen Mercedes AMG A45 4matic sitzen und jeder das Auto erst kennenlernen muss. „Für mich ist es schlichtweg eine Ehre, dass ich bei Stars and Cars mitmachen darf, gemeinsam mit so vielen tollen, erfolgreichen und erfahrenen Fahrern“, sagte der Teenager, „die Veranstaltung wird eine Riesenerfahrung für mich, auf die ich mich sehr freue.“

Den Vergleich mit dem (Über-)Vater, der wird Mick Schumacher begleiten, solange er im Motorsport seine Runden dreht. Fraglos werden die deutschen PS-Enthusiasten nicht den übergroßen Maßstab anlegen, den Michael Schumacher hinterlassen hat – aber auch so dürfte es für einen 16-Jährigen ziemlich schwierig werden, den Erwartungen der Öffentlichkeit stets gerecht zu werden. In diesem Wissen hat Managerin Sabine Kehm den Schumi-Spross bislang so gut es nur ging in der Öffentlichkeit abgeschirmt, doch mit dem Schritt in die Formel 4 und nun mit dem multimedialen Auftritt am Neckar – es haben sich 15 TV-Crews akkreditiert – erhält der Name Mick Schumacher ein Gesicht für die Öffentlichkeit. Die Zeit dürfte vorbei sein, in der sich der Nachwuchs-Rennfahrer in Ruhe entwickeln kann.

In Erwartung, dass auch die internationalen Reporter auf den Formel-4-Mann einstürzen würden, stellte Mercedes gleich klar, dass der Gast in diesem Falle einfach nur Gast sei. „Mick und Mercedes arbeiten nicht zusammen, und Stars and Cars ist nicht der erste Schritt einer künftigen Zusammenarbeit“, sagte ein Sprecher, die Verbundenheit zwischen dem Unternehmen und der Familie Schumacher habe den Ausschlag gegeben. Mick Schumacher wird in der Arena daher nicht in die unzähligen TV-Kameras sprechen, er möchte nur schnell Autofahren. „Natürlich werde ich versuchen“, sagt er in freudiger Erwartung, „mich mit guten Leistungen bei den Leuten zu bedanken, die für mich gewählt haben.“