Die Stadt Marbach am Neckar (Kreis Ludwigsburg) hat in diesem Jahr den Pianisten Igor Levit als Preisträger des Schillerpreises ausgewählt.
Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Jan Trost hat das Preisgericht bereits Mitte Februar getagt und den Schillerpreis der Stadt Marbach in diesem Jahr einstimmig dem Pianisten Igor Levit zuerkannt.
In der offiziellen Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Die Jury ehrt nicht nur einen Künstler, der das ästhetische Material der Großen und Größten hinreißend spielend durchdringt.“ Levit sei auch ein Denker und Akteur, der seine spielerische Gabe ganz im Sinne Schillers in den aufklärend bewegenden, intellektuell so sorgsam wie leidenschaftlich reflektierten Dienst von Welt, Nation und Gesellschaft stellt. „Der Pianist engagiert sich politisch und sozial , bezieht Stellung und mischt sich trotz Drohungen und Anfeindungen in Debatten ein.“
Ein Pianist für Freiheit und Kultur
Als gebürtiger Russe und Jude, aber in Deutschland aufgewachsener und ausgebildeter Musiker, folge Levit in hinreißendem Schwung der Schillerschen ästhetischen Erziehungsmaxime: „Politische und bürgerliche Freiheit bleibt immer und ewig das heiligste aller Güter, das würdigste Ziel aller Anstrengungen, und das große Zentrum aller Kultur.“
Levit kämpft für Demokratie und Menschenwürde
Levit nutzt seine Bekanntheit, um sich gegen Extremismus, Antisemitismus und für Menschenwürde und Demokratie einzusetzen. Mit Aktionen wie „Flügel statt Flügel“ protestierte er im Oktober 2020 mit anderen Musikern vor dem Potsdamer Landtag musikalisch gegen die rechtsextreme Strömung „Der Flügel“ innerhalb der AfD. Levit setzt sich zudem für die Solidarität mit der Ukraine ein.