Bei dem heftigen Unwetter entstand bei Affalterbach auch das seltene Phänomen einer Shelf Cloud. Weitere Bilder vom Unwetter finden Sie in unserer Bildergalerie. Foto: 7aktuell/Simon Adomat

Die starken Unwetter im Kreis Ludwigsburg haben die Feuerwehren am Samstag schwer beschäftigt. Mehr als 500 Einsatzkräfte fuhren mehr als 200 Einsätze. Besonders schwer getroffen wurde ein Ortsteil von Affalterbach.

Affalterbach - Starker Regen hat in Teilen des Landkreises am Samstag zum Teil schwere Schäden verursacht. Vor allem bei Affalterbach, Marbach und Remseck-Hochdorf fiel am Nachmittag sehr viel Regen. Insgesamt gab es nach Angaben des Kreisbrandmeisters Andy Dorroch rund 200 Einsätze. Beteiligt waren 500 Kräfte aus 19 Feuerwehren im Landkreis, sowie vom Technischen Hilfswerk und dem Roten Kreuz. Größere Schäden konnten so fast überall verhindert werden. Nur den Affalterbacher Ortsteil Wolfsölden hat es schwer erwischt: „Der Schaden hier ist eklatant“, sagt Dorroch. Es regnete dort so stark, dass eine Regenwasserleitung aus dem Boden gerissen wurde.

Seltenes Wetterphänomen bei Affalterbach

Affalterbachs Bürgermeister Steffen Döttinger rechnet damit, dass das Unwetter im Ort einen Schaden von bis zu einer Million Euro angerichtet hat. Verletzt wurde niemand. Döttinger hat dennoch Grund zur Sorge: „Wenn es jetzt wieder schüttet, hat der Ort keinen Schutz.“

Am Himmel über Affalterbach entstand zudem ein seltenes Wetterphänomen, eine so genannte Shelf Cloud oder Böenwalze. Diese tiefe, keilförmige Wolke tritt vor allem in Verbindung mit einer Gewitterzelle auf.

Explosionsgefahr in Sachsenheim

Die Polizei musste mehrere Straßen im Landkreis wegen Überflutung sperren, darunter die Ortsdurchfahrten in Affalterbach und Remseck-Hochdorf. Die Kreisstraße zwischen Hochdorf und Affalterbach bleibt bis mindestens Montag gesperrt. Auf den Autobahnen gab es laut der Polizei vier Unfälle infolge von Aquaplaning. Dieses entsteht durch zu schnelles Fahren auf nassen Straßen. Verletzt wurde dabei niemand.

Am Abend kam es dann noch in Sachsenheim zu einem Einsatz: In einer Baugrube sackte Erde nach unten. Dabei rutschte eine Metallplatte in die Grube, wo sie eine Gasleitung durchtrennte. Es trat Gas aus, deswegen mussten etwa 70 Bewohner der umliegenden Gebäude ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Die Feuerwehr konnte den Gasaustritt stoppen und die Anwohner gegen 23 Uhr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.