Starke Premiere: Flughafenpolizistin Grosz Foto: NDR/von der Mehden

Bisher hat sich Hauptkommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) als Einzelkämpfer durch die „Tatort“-Folgen geschlagen. Nun trifft er auf eine Kollegin, die ihm das Wasser reichen kann.

Stuttgart - Auf den ersten Blick ist der „Tatort: Zorn Gottes“ ein höchst sehenswerter, packender, mit allerlei Überraschungen gespickter Thriller. Drehscheibe der Handlung ist in der ersten Hälfte der Flughafen Hannover, hinter dessen Kulissen eine Bande von Schleusern ihrem einträglichen Geschäfte nachgeht, ohne dabei immer genau zu wissen, wenn sie da ins Land holt.

Auf den zweiten Blick begnügt sich dieser Krimi (Regie: Özgür Yildirim; Drehbuch: Florian Oeller) nicht damit, kriminelle Machenschaften aufzudecken, die dazu noch (etwa nach den Anschlägen von Paris) von hoher Aktualität sind. Im Grunde geht um das, was das Menschsein ausmacht: um Treue, Vertrauen, Freundschaft, Familie, Liebe.

Hauptkommissar Falke (Wotan Wilke Möhring verleiht dieser Figur wieder unglaubliche Präsenz) schlägt am Flughafen in Hannover auf, um das Sicherheitssystem zu checken, und bekommt dabei von der Bundespolizistin Grosz (Franziska Weisz) erst mal eine vor den Latz geknallt. Der Bulle geht zu Boden, will, als er sich wieder aufgerappelt hat, wissen, welche Kampfsportart die Kollegin ausübt – aber erntet nur Kopfschütteln. Viel sagt die Frau nicht, aber könnte das nicht der Beginn einer Freundschaft sein? Am Ende gibt es zwar keinen Heiratsantrag, aber womöglich etwas viel Wichtigeres. Wir bleiben dran.

„Tatort: Zorn Gottes“. ARD, So, 20.15 Uhr