Daniel Barenboim begreift, dass die Pandemie Einschränkungen fordert. Aber der 77-Jährige hadert mit den Corona-Folgen für die Musikwelt.
Berlin - Daniel Barenboim (77) will sich mit Streaming-Alternativen zu Live-Konzerten und Opern vor Publikum auf Dauer nicht arrangieren. „Uns droht sonst ein geistloser Zeitgeist“, sagte der Pianist und Dirigent der Deutschen Presse-Agentur. Er könne zwar die Einschränkungen wegen der Pandemie verstehen und nachvollziehen. Viele Regelungen finde er aber widersprüchlich und irritierend - sowohl für Musiker wie Zuhörer.
Barenboim, der vor 70 Jahren mit sieben Jahren in seiner Heimatstadt Buenos Aires sein erstes Konzert gab, trat in den vergangenen Wochen immer wieder vor einer kleinen Zahl von Zuhörern auf. „Es erinnert mich an die Zeit, als mir als Kind auch nur wenige Leute zuhören wollten“, sagte der Pianist im Scherz.
Der in Argentinien geborene Generaldirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin spielte am 19. August 1950 mit sieben Jahren in Buenos Aires sein erstes öffentliches Konzert. Als Erinnerung zeigt die Streaming-Plattform Arte Concert ab Montag (24. August, 20.30 Uhr) den Jubiläumsauftritt Barenboims bei den Salzburger Festspielen.