Star Wars: Battlefront 2 hätte das Zeug gehabt, das Spiel des Jahres zu werden. Doch stattdessen enttäuscht Entwickler Electronic Arts die Fans der Sage und erntet einen riesen Shitstorm. Wir haben das Spiel getestet.

Stuttgart - Was für eine Kulisse! Der Sound überragend, die Grafik fantastisch, die Auswahl an Waffen und Fahrzeugen ist groß – und dennoch enttäuscht Entwickler Electronic Arts (EA) mit Star Wars: Battlefront 2 die Fans der Saga und der Spiele auf ganzer Linie. Der Lohn dafür: einer der größten Shitstorms der Internetgeschichte.

Der Spielinhalt

Eine Solo-Kampagne ist nach dem großen Ärger beim Vorgänger Battlefront 1 dieses Mal dabei. Für das Onlinespielen stehen fünf verschiedene Modi zur Verfügung, darunter große Schlachten im „Galaktischen Angriff“, Laserschwert-Kämpfe in „Helden gegen Schurken“ oder Duelle in Luft- und Weltraum zwischen X-Wing und Tie-Fighter. Die gleichen Szenarien können auch allein gegen den Computer gespielt werden.

Die Stärken

Das Spiel schafft es, die fantastischen Welten der Star-Wars-Filme unglaublich realistisch abzubilden. Die Grafik ist wie schon beim Vorgänger herausragend, der Sound ebenfalls. Hinzu kommt, dass die Synchronsprecher der Kinofilme auch den virtuellen Versionen von Luke Skywalker und Co. ihre Stimmen leihen. Erstmals stehen in einem Videospiel Waffen, Charaktere und Fahrzeuge aus alle Episoden zur Verfügung. Der Pool an Möglichkeiten im Multiplayer-Modus ist dadurch riesig. Hier wird dem Fan alles geboten, was er sich wünscht.

Die Schwächen

Die Mängelliste ist lang, das größte Problem des Spiels sind die Mikrotransaktionen. Damit können Verbesserungen für die verschiedenen Klassen und Charaktere im Multiplayer-Modus gekauft werden, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das ist nicht neu bei Videospielen, in einem Vollpreisspiel, das außer dem Online-Gefecht aber wenig zu bieten hat, ist das allerdings nur dreiste Geldmacherei auf einem neuen Level. Dafür erntete der Entwickler EA einen der größten Shitstorms aller Zeiten. Die Mikrotransaktionen wurden deshalb zwar ausgesetzt, sollen aber zu einem späteren Zeitpunkt zurück ins Spiel kommen.

In die Solo-Kampagne hat Entwickler EA nicht viel Zeit und Herzblut fließen lassen. Die Spieldauer beträgt nur wenige Stunden und hat eine schwache Story: Als Iden Versio, weibliche Spezialeinheit des Imperiums, beginnt man das Spiel, nur um bereits nach wenigen Spielminuten sich den Rebellen anzuschließen und gegen die dunkle Seite zu kämpfen. Es folgen Ausflüge mit Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo, die den Plot auseinanderreißen und keinerlei Tiefgang zulassen. Die computergesteuerten Gegner sind zudem selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe nur Kanonenfutter.

Fazit

Ehrgeizige Online-Spieler werden entweder frustriert sein oder zusätzlich Geld investieren müssen, um durch das virtuelle Wettrüsten nicht abgehängt zu werden. Die Solo-Kampagne ist mehr Alibi als Kaufargument. Wer jedoch ab und zu einfach nur eine nette Ballerei in toller Kulisse haben möchte und sich an dem dafür hohen Preis nicht stört, ist bei dem Spiel richtig.

Star Wars: Battlefront 2 ist ab 16 Jahren freigegeben und für PC, Playstation 4 und Xbox One ab 55 Euro erhältlich.

Bewertung

Grafik: 4,5 von 5 PunktenSpielspaß: 1 von 5 PunktenSpiel-Atmosphäre: 4 von 5 Punkten