Die Vorwürfe von Peta drehen sich um die Haltung der Kühe. Foto: Pixabay/pixel2013

Die Tierrechtsorganisation Peta hat Anzeige erstattet gegen einen Hof in Renningen. Der Inhaber verwehrt sich dagegen – und berichtet sogar von Morddrohungen.

Bilder von Kühen, die in einem nassen und schmutzigen Stall stehen, machen online derzeit die Runde. Die Bilder stammen vom Hof der Landmetzgerei Mezger in Renningen. Die Tierrechtsorganisation Peta hat auf Basis des zugehörigen Videos Anzeige erstattet und diese mitsamt zahlreicher Vorwürfe online veröffentlicht. Der betroffene Landwirt, Bernd Mezger, denkt nun seinerseits über rechtliche Schritte gegen die Vereinigung nach. Die Bilder seien echt, die Vorwürfe aber völlig haltlos.

Mängel wurden behoben

Der Landkreis Böblingen bestätigt den Eingang der Anzeige Ende Oktober. „Die Kollegen vom Veterinäramt sind dem direkt nachgegangen, und sämtliche Mängel wurden sofort behoben“, erklärt die Sprecherin des Landkreises, Simone Hotz. Die Sache sei schnell und unkompliziert erledigt gewesen. Vonseiten des Landratsamts ist das Thema damit erledigt. Was bleibt, sind die Vorwürfe von Peta, die weiterhin online für jedermann einsehbar sind. Die Rede ist dabei von Rindern und Kälbern, „die auf von Urin und Kot durchtränkter Einstreu liegen müssen“. Das berge das Risiko schmerzhafter Entzündungen, vor allem im Bereich der Klauen.

Bernd Mezger, dem die Vorwürfe gelten, ist wie vor den Kopf gestoßen. „Ich weiß gar nicht, wie ich darauf reagieren soll“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Fakt ist, dass eine Wasserleitung gebrochen ist. Das heißt, das Wasser ist an der Tränke ungehindert herausgeflossen, natürlich ist das dann nass.“ Worin die Kühe auf den Bildern stehen, sei daher weder Kot noch Urin, sondern der im Stall übliche Fest-Mist-Boden, der sich mit dem Wasser vermischt hat.

„Ich hatte hier nie etwas zu verbergen“

Was er zugibt: Wegen der Feldarbeit sei das Problem leider nicht sofort behoben, sondern nur notdürftig überbrückt worden. Nach dem Besuch des Veterinäramts wurde es erledigt. „Dass es im Nachbarstall, wo das Problem mit dem Wasser nicht bestand, ganz anders aussah, haben die vom Landratsamt ja auch gesehen“, sagt Bernd Mezger. „Von Peta wird das aber so dargestellt, als würden die Tiere das ganze Jahr über so gehalten.“ Und die Lage spitzt sich zu: Inzwischen habe er sogar schon Morddrohungen bekommen.

„Meine Philosophie war immer: Wenn es den Tieren gut geht, geht es mir auch gut“, betont er. Immer wieder seien Besucher in den Ställen gewesen, zudem seien fast täglich Menschen auf dem Gelände unterwegs, um ihre Pferde zu füttern. „Ich hatte hier nie etwas zu verbergen. Aber wenn man erst mal am Pranger steht, kann man leider oft sagen, was man will.“