Bezirksvorsteherin Susanne Korge (l.) und Otto Breier (2.v.l.) planen mit den anderen Mitgliedern der Initiative neue Radwege. Foto: Gräber

Um die Situation der Radler im Bezirk zu verbessern,hat sich eine neue Initiative gegründet.

Stuttgart-Stammheim - Kaum Beschilderung, unsichere oder schlecht vernetzte Radwege und Stolperfallen wie zum Beispiel nicht abgesenkte Bordsteinkanten: Die Radler in Stammheim haben mit allerlei Problemen zu kämpfen. Aus diesem Grund wird nun versucht, den Stadtbezirk fahrradfreundlicher zu gestalten.

Otto Breier, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Arbeitskreis „Mobilität in Stuttgart mit Schwerpunkt Radfahren“ beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), hat deshalb die Radinitiative Stammheim gegründet. Sie richtet sich an alle, die mit dem Rad zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren und so von den Missständen betroffen sind. Zusätzlich sollen aber auch diejenigen angesprochen werden, die bisher noch meist mit dem Auto unterwegs sind. Gemeinsam sollen Ideen erarbeitet werden, die das Radfahren in Stammheim attraktiver machen.

Die Initiative hat Probleme mit der Finanzierung

Am Montag hatten Otto Breier und Bezirksvorsteherin Susanne Korge zur Gründungsversammlung der Radinitiative ins Bezirksrathaus eingeladen. „Weilimdorf und Zuffenhausen haben in dieser Sache schon gut vorgelegt“, sagte Korge und ergänzte: „Jetzt ziehen wir nach.“ Die neun Teilnehmer der Auftaktveranstaltung sammelten erste Vorschläge für das spätere Vorgehen. Zu den Zielen gehören: sichere und besser vernetzte Radwege, mehr Beschilderung sowie neue Abstellplätze an U-Bahn-Haltestellen, Geschäften und Behörden. Aber das zentrale Problem ist ein anderes: „Wir müssen die Freihofstraße entschärfen. Sie ist vor allem bei Nässe viel zu gefährlich für Radfahrer“, sagte Breier.

Zu tun ist also einiges. Allerdings hat die Initiative Probleme mit der Finanzierung. „Die Prioritäten des Bezirksrathauses liegen 2013 auf anderen Themen“, sagte Breier. „Es ist kein Geld für unsere Maßnahmen eingeplant.“ Susanne Korge hofft auf den Bürgerhaushalt. „Vielleicht können wir die Menschen ermuntern, die vielen Vorschläge, die sich auf das Fahrradfahren beziehen, positiv zu bewerten.“ Otto Breier hat vor, sich in der Sache an den Gemeinderat zu wenden.

„Wichtig ist nur, dass wir die Sache in Angriff nehmen“

Bis die Finanzierung steht, wollen die Mitglieder zunächst kleine Aktionen anstoßen, um auf Mängel aufmerksam zu machen. „Das erste, was wir vorhaben, ist eine Probefahrt durch den Stadtbezirk“, sagte Breier. Und Susanne Korge ergänzte: „So können wir vor Ort sehen, wo es etwas zu tun gibt und wo die Probleme am dringendsten sind.“

Im nächsten Schritt will die Gruppe dann monatlich zusammenkommen, um die Wünsche nach und nach zu konkretisieren. „Wenn wir uns regelmäßig treffen, können wir auch langfristige Ziele anstreben“, sagte Breier. Dazu gehört vor allem die Barrierefreiheit. „Wir würden gern Bordsteine absenken und neue Rampen bauen“, erläuterte er weiter. Und Susanne Korge ergänzte: „Um die Situation in Stammheim zu verbessern, sind viele kleine Schritte nötig. Die müssen nicht einmal viel Geld kosten. Wichtig ist nur, dass wir die Sache in Angriff nehmen.“