Bei der Stallwächterparty, dem Sommerfest des Landes in Berlin, geht es auch schon mal rustikal zu. Dann werden Rote gegrillt, wie hier im letzten Jahr. Foto: dpa

"GlobalDigital - Stallwächterparty 4.0“: Das Wahlkampfthema Digitalisierung lässt sich in der Geldgeberliste zur Stallwächterparty der Landesregierung am Donnerstag in Berlin ablesen. Mit 30.000 Euro kommt ein dicker Batzen von Google.

Stuttgart/Berlin - Das Trend- und Wahlkampfthema Digitalisierung spiegelt sich auch unter den Sponsoren der traditionellen Stallwächterparty der Landesregierung wieder. Gemäß dem Motto „GlobalDigital - Stallwächterparty 4.0“ sind darunter in diesem Jahr mehrere neue Unternehmen aus der Branche, allen voran der Internetkonzern Google mit 30.000 Euro, wie aus Angaben der Landesvertretung in Berlin hervorgeht. „Wir sind auf passende Sponsoren zugegangen“, erklärte ein Sprecher. Zu dem Fest in der Landesvertretung werden am Donnerstag rund 1500 Gäste erwartet.

Insgesamt steigt die Summe der etwa bei Lobbycontrol umstrittenen Finanzspritzen für Geld- und Sachleistungen von rund 183.300 Euro im vergangenen Jahr auf 258 500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. „Das Sachsponsoring ist höher als im vergangenen Jahr, weil es aufgrund des Themas zu einem hohem Technikeinsatz kommt“, sagte der Sprecher. Zum Vergleich: 2013 waren es mit 298.200 Euro in Summe noch mehr.

Party kostet rund 240.000 Euro

Die Gesamtkosten für die Feier belaufen sich dem Sprecher zufolge in diesem Jahr nach derzeitigem Stand auf rund 240.000 Euro. Hinzu kommt das Sachsponsoring, neben Technik auch für Getränke und Speisen. Wegen der höheren Finanzspritzen werden voraussichtlich 67.000 Euro aus dem Landeshaushalt genommen - das wäre etwas weniger als im Vorjahr. „Endgültige Aussagen sind hierzu aber erst nach der Schlussabrechnung möglich“, sagte der Sprecher.

Neben dem Unternehmen Google, das wie der Autobauer Audi die größte Summe beisteuert, sind unter den Financiers das Forschungszentrum Informatik (5000 Euro), die Softwareentwickler der bluehands GmbH & Co. mmunication KG (1500 Euro) sowie die EOS GmbH (15.000 Euro) und die Spontaneous Order GmbH (5000 Euro), die unter anderem auf dem Gebiet des 3D-Drucks aktiv sind. Zudem geben viele Unternehmen und Verbände zum wiederholten Male Geld, darunter auch der Autobauer Daimler, von dem mit 20.000 Euro die drittgrößte Spende kommt.

Diehl als Sponsor in diesem Jahr nicht dabei

Im vergangenen Jahr hatte das Sponsoring des Unternehmens Diehl eine heftige Debatte ausgelöst, weil es unter anderem auch Granaten herstellt. Diehl ist dieses Jahr nicht unter den Geldgebern.

Die Sponsorenliste zu der Party wird schon seit mehreren Jahren veröffentlicht. Vor kurzem hatte Grün-Rot zudem den ersten Sponsoringbericht vorgestellt, der Einnahmen von Ministerien und Regierungspräsidien aus Schenkungen, Spenden und Sponsoring ab einem Betrag von 1000 Euro erfasst. In diesem Zusammenhang forderte die Organisation Lobbycontrol das Land erneut auf, die Kosten für die Stallwächterparty komplett selber zu tragen. Wenn das Land die Veranstaltung für notwendig erachte, solle es auch selbst bezahlen.