Immer mehr Kinder lernen dank der Initiative der Stadt schwimmen. Foto: dpa

Die städtische Initiative „schwimmfit“ bietet Kitas, Schulen und Eltern Unterstützung durch Kurse und Trainer an. Im Stuttgarter Osten sind schon drei Schulen dabei.

S-Ost -

Frühzeitige Wassergewöhnung oder Schwimmunterricht für Kinder in Kindertagesstätten oder Grundschulen ist ein viel diskutiertes Thema nicht nur in Stuttgart. Erhebungen an den Grundschulen zeigen, dass nur wenige Viertklässler schwimmen können. In Stuttgart beispielsweise hatten nach einer Umfrage der Stadt im Jahr 2014 nur sieben Prozent der Viertklässler das Seepferdchen. Wobei diese Befragung nur für die 59 Grundschulen in der Landeshauptstadt gilt, an denen auch tatsächlich Schwimmunterricht stattfand.

Kapazitäten waren erschöpft

An den anderen 13 Grundschulen gab es das aus unterschiedlichen Gründen überhaupt nicht. Entweder die Kapazitäten der zur Verfügung stehenden Schwimmbäder waren erschöpft oder es standen nicht genügen Lehrkräfte mit entsprechender Ausbildung zur Verfügung. Ein anderer Grund ist offenbar auch, dass sich die Eltern immer weniger um das Thema kümmern – oder sich die Schwimmkurse nicht leisten wollen oder können. Mit der Initiative „schwimmfit“, die von den Bürgermeistern Martin Schairer (Sport), Isabel Fezer (Bildung) und Dirk Thürnau (Bäderbetriebe) gegründet wurde, will die Stadt Kitas, Schulen und Eltern unterstützen.

Ziel der Initiative, die jetzt im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost vorgestellt wurde, ist, dass möglichst alle Kinder bis zur zweiten Klasse das Seepferdchen machen. Um das zu ermöglichen, werden unterschiedliche Angebote organisiert. So werden im Programm Rent-a-Schwimmlehrer externe Trainer aus Vereinen an Schulen vermittelt. Interessierte Lehrer, Schulsozialarbeiter oder auch Betreuungskräfte können Intensiv-Rettungsschwimmerkurse absolvieren, um dann Schulkurse zu ermöglichen. Für die Nichtschwimmer unter den Schülern sollen eigene Kurse organisiert werden. Außerdem werden für die Schulen Schwimmabzeichenaktionen angeboten.

26 Kurse in der Pilotphase

Im Stuttgarter Osten werden bereits in drei Bädern Schwimmfit-Kurse angeboten: im Leo-Vetter-Bad sowie in den Lehrschwimmbecken der Berger Schule und der Merz-Schule. In der Pilotphase der Schwimmfit-Initiative wurden und werden im Osten insgesamt 26 Kurse angeboten, davon vier Wassergewöhnungs-, zwölf Selbstrettungs- und vier Schwimmtechnikkurse sowie sechs Kurse für Flüchtlinge. Kooperationspartner bei diesen Kursen sind drei Vereine, der Turnerbund Gaisburg, der SV Cannstatt und der Schwimmerbund Schwaben. An drei Grundschulen wird so der Schwimmunterricht bereits unterstützt, an der Fuchsrainschule, der Grundschule Gaisburg und der Ameisenbergschule. Die Schüler aus Gaisburg und vom Fuchsrain schwimmen im Leo-Vetter-Bad, Schüler der Ameisenbergschule auch im Bad der Berger Schule.

Ein Problem für die Schulen ist oft der Transport der Schüler zu den Schwimmbädern, im Osten ist davon etwa die Ameisenbergschule betroffen. Dafür gibt es zwar den „Bäderbus“ der Stadt – durch den aber längst nicht alle eigentlich erforderlichen Fahrten abgedeckt werden können.

Im Bezirksbeirat wurde das Programm einstimmig unterstützt, allerdings wurde auch auf die Problematik durch die schon angekündigte Schließung zweier Bäder in Bad Cannstatt und Untertürkheim hingewiesen. Ebenfalls einstimmig forderte der Bezirksbeirat eine Ausweitung des Bäderbus-Angebots.