Bei der Kirche wird in Heimerdingen eine Einrichtung für Pflegewohnen gebaut. Foto: factum/Granville

In der ersten Sitzung im neuen Jahr wird der Ditzinger Gemeinderat gleich mehrere Bauprojekte vorantreiben.

Ditzingen - Eine Stadt ist niemals fertig, heißt es. Wahlweise wird auch gesagt, Stillstand sei Rückschritt. Im Grundsatz sagen beide Sätze dasselbe aus. Eine Stadt ist ständig im Wandel. Wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, so genügt ein Blick auf die erste Tagesordnung im neuen Jahr des Ditzinger Gemeinderats und seiner Fachausschüsse.

Im Ausschuss für Technik und Umwelt stehen gleich mehrere Bebauungspläne auf der Tagesordnung. Neben je einem Gebiet in Hirschlanden und in der Kernstadt werden sich die Stadträte auch mit dem Bebauungsplan für die Juliusgärten befassen.

Zwischen Bahnhof und Ortsmitte

Die Überlegungen für eine Umgestaltung in der Stuttgarter Straße – rund um das Gebäude, in dem sich heute die Post befindet – gehen auf das Jahr 2017 zurück. Damals hatte die Grundstückseigentümerin die Absicht geäußert, das Areal umzugestalten. Die Post könnte verlagert werden. In einem zweiten Bauabschnitt, so gab die Verwaltung bekannt, könnte das von der Telekom genutzte Gebäude umgenutzt oder auch erneuert werden.

Das Stuttgarter Büro Baldauf Architekten hat bereits ein städtebauliches Konzept entworfen. Das Areal ist ein Mischgebiet, einerseits soll die großflächige, andererseits die kleinteilige Bebauung entlang der Stuttgarter Straße einbezogen werden. Damit nicht genug: Das Gebiet soll zudem die Fußgängerverbindung vom Bahnhof in die Innenstadt stärken. Die beiden markanten Bäume an der Stuttgarter Straße sollen erhalten bleiben. Insgesamt wollen die Ditzinger von dem dann umgestalteten Bahnhof einen ansprechenden Eingangsbereich zur Ortsmitte schaffen.

Pflegewohnen in Heimerdingen

Ein anderer Eingangsbereich der Kernstadt, von Hirschlanden kommend, steht in den nächsten Wochen ebenfalls im Zentrum der Debatte. Die Stadträte werden sich mit dem Knotenpunkt „Hirschlander Straße und Marktstraße befassen. Die Verwaltung will eine verkehrstechnische Untersuchung vorstellen. Diese soll die Grundlage bilden für weitere Diskussionen.

Weiter vorangetrieben werden soll auch der Bau einer Einrichtung für das Pflegewohnen. In Heimerdingen soll ein in seiner Komplexität neuartiges Konzept zur Betreuung von Menschen umgesetzt werden. Die Einrichtung soll alles leisten, was ein stationäres Altenpflegeheim auch leistet.

Warteliste für 27 Wohnungen

Die Fertigstellung der landesweit einmaligen Einrichtung wird von den Heimerdingern sehnlichst erwartet, die Anmeldeliste ist schon heute lang. 27 Wohnungen werden gebaut.

Ursprünglich waren 24 geplant. Die Erweiterung hatte im Gemeinderat nicht nur Freude ausgelöst. Schließlich wird das Gebäude durch die zusätzlichen Wohnungen deutlich wuchtiger als ursprünglich geplant. Die Stadt bezuschusst das Projekt mit 200 000 Euro. Eine Bedingung dafür war ein Belegungsrecht für die Stadt im betreuten Wohnen. Sie hat sich neun Plätze gesichert. Das bedeutet, dass im Zweifel Ditzinger Bürger Vorrang haben. Bauherr ist die gemeinnützige Gesellschaft „Vielfalt Leben“. Diese ist eng verknüpft mit der Heidehofstiftung und beschäftigt sich mit ambulant betreuten Wohnformen.