Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) Foto: dpa

OB Fritz Kuhn setzt auf Ökostrom. Damit Stuttgart in Zukunft "grünere" Energie zur Verfügung hat, kauft die Stadt die Netze zurück. Stadtwerke und eine EnBW-Tochter sollen sie betreiben.

OB Fritz Kuhn setzt auf Ökostrom. Damit Stuttgart in Zukunft "grünere" Energie zur Verfügung hat, kauft die Stadt die Netze zurück. Stadtwerke und eine EnBW-Tochter sollen sie betreiben.

Stuttgart - Die Stuttgarter Energienetze für Strom und Gas werden in den nächsten 20 Jahren von den Stadtwerken und einer EnBW-Tochter gemeinsam betrieben. Wie Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montag in Stuttgart sagte, erhoffe man sich davon auch positive Impulse auf die Energiewende mit mehr Ökoenergie in der Landeshauptstadt. Es komme darauf an, Strom aus Sonnen- oder Windkraft in Zukunft intelligenter zu nutzen, sagte Kuhn. Die Stadt habe nun Einfluss darauf. Auch erhoffe er sich sinkende Preise für die sehr dichten und so leichter zu pflegenden Stuttgarter Netze.

Der zuständige Unterausschuss hat dem Gemeinderat vorgeschlagen, die Konzessionen für das Strom- und Gasversorgungsnetz für 20 Jahre an eine Kooperation von Stadtwerken und der EnBW-Tochter Netze BW zu vergeben. Vorausgegangen war ein streng geregeltes Auswahlverfahren. Der Gemeinderat muss dem allerdings noch zustimmen. Der Erwerb des Stromnetzes kostet laut Stadt 96 Millionen Euro.

Bislang lagen die Netze in der Hand der EnBW. Das neue Kooperationsmodel sieht vor, dass die Stadtwerke Haupteigentümer (75 Prozent) der Netze werden, die EnBW-Tochter aber noch fünf Jahre als Netzbetreiber auftritt. Ab 2019 halten dann die Stadtwerke 75 Prozent an Eigentum und Betrieb. EnBW-Chef Frank Mastiaux sagte, das Modell sei ein Beispiel für die neue Strategie des Unternehmens, die auf Partnerschaft mit Kommunen und Gemeinden setze.