Die dreiste Masche mit dem Stromzählern ist nicht neu. Foto: epd/Friedrich Stark

Die Stadtwerke Nürtingen warnen auf ihrer Internetseite: Derzeit würden Kunden dubiose Anrufe von einem Callcenter erhalten, dessen Mitarbeiter sensible Daten abfragen. Verbraucher sollten misstrauisch sein, es handelt sich um eine bekannte Masche.

Die Stadtwerke Nürtingen sehen sich veranlasst, auf ihrer Internetseite eine Warnung zu veröffentlichen: Derzeit würden sich die Fälle häufen, bei denen Kundinnen und Kunden dubiose Anrufe von einem Callcenter erhielten. Dessen Mitarbeiter erkundigten sich angeblich im Auftrag des kommunalen Unternehmens nach wichtigen Kundeninformationen wie beispielsweise Zählernummern und sensiblen persönlichen Daten wie der Bankverbindung. „Hierbei handelt es sich um Fake-Anrufe. Wir haben kein Callcenter beauftragt“, stellen die Stadtwerke Nürtingen auf ihrer Homepage unmissverständlich klar. „Wenn wir Ihre Daten benötigen, erhalten Sie von uns ein offizielles Schreiben“, teilt das Unternehmen mit.

Die Masche ist nicht neu, viele Stadtwerke im gesamten Bundesgebiet kennen das Problem schon seit Längerem. Nach Einschätzung von Verbraucherschützern dient der Betrug mit den Zählernummern allein dazu, Kunden unbemerkt einen neuen Vertrag bei einem anderen Anbieter unterzuschieben. Seit die Bundesregierung im Juli 2021 den Anbieterwechsel vereinfacht hat, reichen sehr wenige Daten und ein paar Klicks aus, um einen bestehenden Strom- oder Gasvertrag kündigen zu können – und das nutzen unseriöse Vertriebe immer wieder dreist aus. Im nächsten Schritt melden sie den Kunden bei irgendeinem anderen Versorger an, ohne dass dieser davon etwas mitbekommt. Das Ziel der Betrüger: Provisionen vom neuen Anbieter kassieren. Geprellte Verbraucher haben das Nachsehen.

Verbraucherschützer raten, schnell zu handeln, wenn etwa das Begrüßungsschreiben eines unbekannten Energieanbieters ins Haus flattert. Darüber hinaus lautet die Empfehlung, den bisherigen Anbieter sofort zu kontaktieren.