Der Bahnhofsvorplatz und das Einkaufs- und Kulturzentrum sollen attraktiver gestaltet werden. Foto: Bernd Zeyer

Das Zuffenhäuser Ortszentrum soll aufgewertet werden. Im Mittelpunkt steht dabei in erster Linie das Bahnhofsquartier, aber auch für die Unterländer Straße sind Verbesserungen angedacht.

Zuffenhausen - Wettbüros, Spielhallen, Billigläden, leere Geschäftsräume, aber kaum mehr Fachgeschäfte und hochwertiger Einzelhandel: In vielen Stuttgarter Ortsteilen gehört dieser Anblick zur Tagesordnung. Gegen diesen „Trading-Down-Effekt“ (Abwertungsprozess) möchte die Stadt etwas tun. Im Fokus stehen dabei sechs Bezirke, zu denen neben Feuerbach, Weilimdorf, Bad Cannstatt, Vaihingen und Untertürkheim auch Zuffenhausen gehört. „Stadtteilzentren konkret“, so lautet der Titel des Handlungskonzepts. Dafür steht ein Investitionsfonds von insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. 600 000 Euro davon entfallen auf Zuffenhausen. Hermann-Lambert Oediger, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, berichtete im Bezirksbeirat über das Konzept.

„Der Trading-Down-Effekt ist in Zuffenhausen klar erkennbar“, sagte Oediger. So habe die Verkaufsfläche im Stadtteilzentrum vom Jahr 2008 zum Jahr 2016 um 18 Prozent abgenommen. Das sei „eine extreme Zahl“. Grundsätzlich gehe es in Zuffenhausen nicht nur darum, den Einzelhandel zu beleben, sondern auch um eine Aufwertung des öffentlichen Raumes.

Leerstände sollen beseitigt werden

Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei das Bahnhofsquartier. Dort sollen öffentliche Flächen aufgewertet werden, die Wegebeziehungen vom Bahnhof zu den Stadtbahn-Haltestellen „Unterländer Straße“ und „Kelterplatz“ sowie zur Bessemerstraße sollen verbessert werden. Teil der Maßnahme Bahnhofsquartier ist auch die Revitalisierung des Einkaufszentrums Unterländer Straße 77/Burgunderstraße 3-5 (das so genannte Z-Carré) sowie eine Verbesserung der Situation des Geschäfts- und Kulturzentrums Burgunderstraße 28-32 (Bahnhofsvorplatz). Insgesamt 550 000 Euro aus dem Investitionsfonds sind für diese Maßnahmen vorgesehen. Die restlichen 50 000 Euro sollen in Konzeptstudien zur Entwicklung der Situation in der Unterländer Straße fließen. Höherwertige Nutzungsmöglichkeiten der Ladengeschäfte, Beseitigung von Leerständen und eine Verschönerung der Aufenthaltsqualität sind dabei angedachte Maßnahmen.

Die Bezirksbeiräte zeigten sich im Großen und Ganzen überzeugt von dem Konzept und erteilten ihm einstimmig ihr Plazet. „Wir sind voll einverstanden“, sagte CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter. Momentan seien die Einkaufsmöglichkeiten in Zuffenhausen sehr bescheiden, die Maßnahmen seien Schritte in die richtige Richtung. Uwe Mammel von der SPD regte an, die Beleuchtung des Kulturzentrums zu verbessern, die Türschließung anders zu regeln und eventuell den Eingang zu verlegen, um so für mehr Sicherheit zu sorgen. Karl Reif von SÖS/Linke-Plus sagte, das größte Problem sei der Verkehr auf der Unterländer Straße, dieses Thema werde seines Erachtens nicht wirklich aufgegriffen. Kritik kam auch von FDP-Vertreter Karlheinz Schmid: „Mir fehlt der Glaube. Wenn die Eigentümer nicht mitziehen, ist alles für die Katz.“