Seit Oktober 2020 steht das Gebäude Lothringer Straße 13 A leer. Mit dem Umbau zum „ZuffenHaus“ wird wohl erst Anfang des kommenden Jahres begonnen. Foto: Bernd Zeyer

Im Gebäude an der Lothringer Straße 13 A soll ein Stadtteilhaus entstehen. Seit Oktober steht das Haus leer, mit dem Umbau kann allerdings erst Anfang des Jahres 2022 begonnen werden.

Zuffenhausen - Dass im Zuffenhäuser Ortskern ein Stadtteilhaus („ZuffenHaus“) sowie eine Kindertagesstätte entstehen sollen, ist seit einiger Zeit abgemachte Sache. Dafür soll das Gebäude Lothringer Straße 13 A saniert und umgebaut werden, und direkt auf dem Nachbargrundstück an der Elsässer Straße 6 A ist eine neue Kita geplant. Allerdings wird sich das Projekt weiter verzögern. Momentan ist von einem Baustart Anfang 2022 die Rede. Fertig werden soll es dann ein Jahr später. Das Vorhaben ist Teil der Sanierungsmaßnahme Zuffenhausen 8 – Unterländer Straße.

2015 fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss

Bereits 2013 war das Thema im Bezirksbeirat vorgestellt worden, zwei Jahre später hatte der Gemeinderat einem entsprechenden Grundsatzbeschluss zugestimmt. Dann musste allerdings umgeplant und ein neuer Projektbeschluss gefasst werden. Dieser war im November 2019 vom Gemeinderat gebilligt worden. Zuletzt war als Baubeginn die erste Jahreshälfte 2021 im Gespräch. Die Gesamtkosten wurden seinerzeit auf 8,4 Millionen Euro beziffert: 4,3 Millionen Euro für die Sanierung des Gebäudes Lothringer Straße 13 A und 4,1 Millionen Euro für den Kita-Neubau. „Durch den zeitlichen Verzug ergeben sich mit Sicherheit auch Mehrkosten“, heißt es nun in einer Antwort der Stadt von Pressesprecherin Nora Lenz-Gaspary auf Anfrage unserer Zeitung. Das liege nicht zuletzt an den stetig steigenden Baupreisen. „Die Verwaltung wird den Gemeinderat hierüber rechtzeitig in Kenntnis setzen, sobald belastbare Zahlen vorliegen“, so die Mitteilung weiter. Die Gründe für die neuerliche Verzögerung seien „sehr vielschichtig“. Es handle sich um ein „sehr komplexes Projekt mit einer Vielzahl an Angrenzerabstimmungen, Grenzbebauungen, verschiedenen Nutzern etc.“ Durch die Vielzahl an Themenfeldern sei die „zeitliche Kalkulierbarkeit erschwert“.

Dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden kann, betrifft vor allem auch das Begegnungs- und Servicezentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Es war im Oktober 2020 als letzter noch verbliebener Nutzer aus dem Gebäude Lothringer Straße 13 A aus- und in ein Interimsquartier an der Unterländer Straße 48 eingezogen. Seitdem steht das Haus leer, die Mobile Jugendarbeit war bereits vorher in eine neue Heimat, ebenfalls an der Unterländer Straße, gezogen. Allerdings werden die Mobilen dort bleiben, während die Awo wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren möchte.

Awo-Interimsquartier an der Unterländer Straße

„Wir haben die Räume an der Unterländer Straße für zwei Jahre gemietet“, sagt Bianca Jahnke, die Leiterin des Awo-Begegnungszentrums. Nach dieser Zeit verlängere sich der Vertrag automatisch um jeweils einen Monat. Heimatlos werde man trotz der Verzögerung also nicht. Momentan liefen die Raum- und Konzeptionsplanungen bereits auf Hochtouren. Grundsätzlich sei angedacht, ein altersübergreifendes Angebot für alle Generationen und Kulturkreise zu schaffen. Um das zu ermöglichen, wird die Begegnungsstätte im Stadtteilhaus mehr Fläche und auch mehr Mitarbeiter bekommen.

Träger des Stadtteilhauses ist die Awo. Es werden aber auch noch andere Nutzer einziehen: das Beratungszentrum der sozialräumlichen Hilfen zur Erziehung sowie die Beratungsstelle BerTA (Beratung, Treffpunkt und Anlaufstelle für Regenbogenfamilien des Lesben- und Schwulenverbandes Baden-Württemberg). Ebenfalls Teil des Konzepts ist der Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Areal Elsässer Straße 6 A. Mit deren Bau wird laut Amt für Stadtplanung und Wohnen allerdings erst sechs Monate später begonnen, da das Grundstück zunächst für Arbeiten an der Lothringer Straße 13 A benötigt wird. Fertig werden soll die dreigruppige Kita Ende 2023.