Bürgermeister Matthias Hahn und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich freuen sich über den neugestalteten Platz. Foto: Susanne Müller-Baji

Mit einem Stadtteilfest ist der umgebaute Ernst-Reuter-Platz am Samstag eingeweiht worden. Ganz abgearbeitet hat man die Wunschliste für den Ernst-Reuter-Platz aber noch nicht.

Stuttgart-Weilimdorf - Geschafft: auf rund 1,4 Hektar Fläche ist der Ernst-Reuter-Platz umgestaltet worden, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es gibt begrünte Terrassen mit Ruhebänken, Rampen machen es Menschen mit Rollatoren und in Rollstühlen einfacher. Für die jüngeren Gäste gibt es Spielstationen. Dass der Ort nun auch die Qualität eines Festplatzes hat, hat sich bei der Einweihung am Samstag gezeigt, bei der die Gäste auch die eingebaute Überraschung des Platzes erlebt haben: Einmal entschlossen auf den roten Knopf gedrückt und ein Feld mit Wasserspielen setzt sich fast aus dem Nichts in Gang und senkte die Temperatur auf dem Platz an diesem Nachmittag spürbar um einige Grad. Matthias Hahn, Bürgermeister für Soziales und Umwelt, riskierte dafür nasse Schuhe, während Bezirksvorsteherin Ulrike Zich gleich barfuß zur Erprobung schritt.

Der Platzumbau, der im Rahmen der Sozialen Stadt Giebel initiiert worden ist, hat mit diesem feuchtfröhlichen Fest einen gebührenden und vielseitigen Abschluss gefunden. An den Buden stellten sich Institutionen und Vereine wie auch Parteien vor, und es brutzelten heimische und internationale Spezialitäten zwischen Currywurst und senegalesischen Kostproben. Auf den neuen Bänken haben es sich besonders die Senioren gemütlich gemacht, mit Sonnenschirm und Proviant, während es die jungen Festgäste besonders auf die andere Seite des Platzes zog, wo ein Geschicklichkeitsparcours für Radfahrer und die neuen Spielstationen locken.

„Wohnzimmer Weilimdorfs“

Repräsentativ für die rege Bürgerbeteiligung war auch das Programm zum Stadtteilfest: Fritz Mutschler, Vorsitzender des Bürgervereins Giebel-Bergheim, begrüßte die Gäste. Die Hip-Hop AG des Jugendhauses zeigte coole Moves. Pater Konrad Werder und Pfarrer Christian Löw segneten den Platz. Die Kirchenchöre beider Konfessionen boten gemeinsam den Gefangenenchor aus der Verdi-Oper „Nabucco“ dar – dem Anlass angemessen mit neuem Text: „Lass Dich nieder im Schatten der So-li-tü-de“ hieß es darin etwa, und wie schön es doch wäre, endlich wieder in Giebel zu sein.

Entsprechend bezeichnete Ulrike Zich in ihren Grußworten den Ernst-Reuter-Platz im neuen Gewand als „Wohnzimmer Weilimdorfs“ und als „gute Stube Giebels“. Auch Bürgermeister Hahn unterstrich, dass der Platz nach der 2,17 Millionen Euro teuren und 15 Monate dauernden Umgestaltungsphase sehr viel einladender geworden sei: „Er ist jetzt zu einem Ort geworden, an dem man gerne ist“ – mit Bereichen zum Toben einerseits, und anderen, an denen man zur Ruhe kommen könne.

Jazz made in Giebel

Ganz abgearbeitet hat man die Wunschliste für den Ernst-Reuter-Platz übrigens noch nicht: Für den noch angestrebten Unterstand fehlen bislang die Mittel – doch auch das werde man noch schaffen, gab sich Hahn optimistisch. Das Architektenbüro, das schon die Umgestaltung geplant hatte, stellte den Unterstand deshalb schon einmal im Modell vor.

Und dann rückte Giebel noch ein bisschen enger zusammen und bewies, dass man nicht nur gemeinsam planen, sondern auch hervorragend gemeinsam feiern kann: Es gab Jazz made in Giebel, griechische Tänze und heiße Rhythmen aus dem Senegal. Der TSV Weilimdorf, die Rappachschule, die Kirchengemeinden, die Tanzgruppe des Hauses der Begegnung – alle haben ihren Teil zum Programm beigetragen. Und nicht weniger Ehre gebührt schließlich dem Platz, der die alte und nun neue Mitte Giebels ist.