Das Café der Begegnung im Aichwalder Ortsteil Schanbach ist seit fast 20 Jahren zentraler und sozialer Mittelpunkt der Schurwaldgemeinde. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer machen es möglich.
Es gibt kaum etwas Schöneres, als mit netten Menschen nach einem ausgedehnten Spaziergang gemeinsam eine Tasse Kaffee zu trinken und einen leckeren Kuchen zu essen. Und wenn es dann zur Unterhaltung auch noch Musik zur Kaffeestunde gibt, dann ist der Sonntagnachmittag perfekt. Das Café der Begegnung in der Begegnungsstätte in Aichwald-Schanbach lädt dazu regelmäßig ein. Seit fast genau 20 Jahren ist es der zentrale und soziale Mittelpunkt der Schurwaldgemeinde, wo sich seit dem Jahr 2005 sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums „Im Lutzen“, als auch zahlreiche andere Gäste von außerhalb treffen.
Am 21. September soll der runde Geburtstag mit einem großen Fest gebührend gefeiert werden. Derzeit hat das Café immer sonntags sowie jeden ersten Mittwoch und jeden ersten Samstag im Monat jeweils ab 14 Uhr geöffnet. Getragen wird es vom Kranken- und Altenpflegeverein (KAV) Aichwald, ehrenamtlich betrieben von einem Team Ehrenamtlicher um das Ehepaar Elke und Albert Kamm. Die beiden haben die Leitung des Cafés der Begegnung mit seinen rund 90 Plätzen vor sechs Jahren übernommen, sind aber derzeit dabei, gemeinsam mit der Gemeinde Aichwald geeignete Nachfolger zu suchen. Wenn die gefunden sind, wollen die beiden das Café aber „auf keinen Fall hängen lassen“, wie Albert Kamm sagt. Das seien sie ihrer Gemeinde schuldig.
Großer Zusammenhalt unter Helfern
Aufgebaut hat das Café vor 20 Jahren der Aichelberger Arzt Johannes Helmle mit seiner Frau Martha. Von Anfang an mit dabei war auch Irmgard Fröschle, die die Einrichtung interimsweise drei Monate lang leitete, bevor Andrea Geyer diese Aufgabe für fünf Jahre übernahm. Vor sechs Jahren hat Geyer den Staffelstab schließlich an das Ehepaar Kamm übergeben. „Am Anfang waren wir fast 50 Ehrenamtliche und der Zusammenhalt war sehr groß“, erinnert sich Fröschle an die ersten Jahre zurück. Geblieben ist der Zusammenhalt unter den Helferinnen und Helfern, wobei das Team in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden ist. Immer wieder werden neue Helferinnen und Helfer gesucht, die bereit sind sich ehrenamtlich zu engagieren oder Kuchen zu spenden. Zwei von ihnen sind Margit Mehlo und ihr Ehemann Michael Bischoff aus Aichelberg, die seit drei Jahren das ehrenamtliche Team verstärken. „Wir haben uns gesagt, wir wollen etwas tun, was mit einem Vollzeitjob gar nicht so einfach ist“, sagt Margit Mehlo. Als sie im Amtsblatt vom Café erfahren habe, habe sie sich gemeldet. Für sie und ihren Mann sei es eine Freude, den Menschen etwas zurückgeben zu können.
Auf andere Gedanken kommen
Gefragt, was am Café der Begegnung so besonders sei, braucht Elke Kamm nicht lange zu überlegen. „Bei uns kann jeder mit jedem ins Gespräch kommen, sofern er das möchte“, antwortet sie. Ähnlich sehen das auch die Gäste, von denen viele schon seit Jahren regelmäßig vorbeikommen, wie etwa Ingrid Haberland aus Aichelberg. Ihre Freunde seien alle schon gestorben und seit sie ihren Mann verloren habe, komme sie regelmäßig ins Café. „In den zwei bis drei Stunden kann ich ein bisschen auf andere Gedanken kommen“, sagt die 85 Jahre alte Dame. Neben ihr sitzt Barbara Mezler, die seit vergangenem Sommer im Seniorenzentrum eine Wohnung bekommen hat. Früher habe sie selbst im Café mitgearbeitet, jetzt komme sie als Gast. Besonders schätze sie, dass man andere Leute treffe und mit ihnen reden könne. Harald Hermann, der auch im betreuten Wohnen lebt, kommt dagegen nicht so oft. Dafür trifft er sich immer freitags mit Freunden in den Räumen der Begegnungsstätte zum Stammtisch. „Hätte das Café häufiger geöffnet, würde ich sicher öfter herkommen“, sagt er.
Tolle Kuchen und schöne Spazierwege
Ursula Sudra und Gertrud Hägele wohnen beide in Esslingen und kommen ebenfalls nur sporadisch ins Café. Beide loben die „tolle Auswahl an Torten und Kuchen, und dass man in Aichwald so schön spazieren gehen kann“. Und außerdem seien selbst gebackene Kuchen doch etwas Tolles. Dass die Spazierwege keine Steigung haben, ist vor allem für Ursula Sudra wichtig, denn ihr Bruder sitzt im Rollstuhl. „Vor drei oder vier Jahren hat uns eine Helferin von hier eingeladen und seither kommen wir immer wieder“, erzählt die Esslingerin.
Viele Gäste kommen ins Café Begegnung, wenn sie Angehörige im Seniorenzentrum besuchen, so wie beispielsweise Marianne Kühweg aus Stetten. Sie besucht schon seit Jahren ihren Schwager, der inzwischen im Pflegeheim lebt. „Wir kommen schon seit zehn Jahren zum Kaffeetrinken her“, erzählt Marianne Kühweg. Prima finde sie vor allem, dass die Gemeinde Aichwald die Einrichtung unterstützt.
Was es noch zu wissen gibt
Die Begegnungsstätte
wurde zusammen mit dem Seniorenzentrum „Im Lutzen“ vor 20 Jahren im Aichwalder Ortsteil Schanbach eröffnet. Das Seniorenzentrum wird von den „Zieglerschen“ getragen, die Begegnungsstätte ist eine Einrichtung der Gemeinde Aichwald.
Die Öffnungszeiten
des Cafés sind derzeit immer sonntags sowie jeden ersten Mittwoch und jeden ersten Samstag im Monat jeweils ab 14 Uhr.
Der KAV – Kranken- und Altenpflegeverein Aichwald – ist Träger der Einrichtung. Sämtliche Einnahmen sowie das Trinkgeld kommen ihm zugute. Seit 1969 kümmert er sich um kranke und betagte Menschen in der Gemeinde. Der KAV ist auch der Förderverein des Pflegeheims Aichwald mit seinen 36 Dauer- und Kurzzeitpflegeplätzen. Das Pflegeheim ist Teil der Seniorenwohnanlage „Im Lutzen“, zu dem auch die Seniorenwohnanlage gehört. Die 27 Miet- und Eigentumswohnungen sind zwischen 49 und 82 Quadratmetern groß.