Bürgermeister Fabian Mayer (links, hier im Gespräch mit einer Bürgerin und Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle) besucht alle Stadtbezirke. Foto: Nina Ayerle

Bürgermeister Fabian Mayer informiert sich bei einem Spaziergang über aktuelle Projekte im Bezirk.

S-West - Das besondere Flair am Westen sind die vielen kleinen Lädchen, die es vor allem rund um den Vogelsang bis zum Bismarckplatz gibt. Das sei ihm sofort aufgefallen. Und: „Es gibt auch unglaublich viele besondere Gaststätten“, sagt Fabian Mayer bewundernd. Es seien vor allem Gastronomien, mit einem ganz eigenen Konzept. Der 36-Jährige Jurist ist seit vergangenen Herbst in Stuttgart der zuständige Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht. Damit fallen die 23 Stadtbezirke in seinen Verantwortungsbereich. Ebenso wie sein Vorgänger hat sich Mayer zum Ziel gesetzt, pro Jahr Jahr mehreren Bezirken einen Besuch abzustatten, um sich vor Ort einen Überblick über aktuelle Projekte und Entwicklungen zu machen.

Rund zwei Stunden war Mayer mit Bezirksbeiräten und Bürgern aus dem Westen unterwegs und hat sich mit ihnen die Ecken angeschaut, an denen sich in den kommenden Jahren viel tun wird. Alles Projekte, die den öffentlichen Raum betreffen: „Der öffentliche Raum gewinnt immer mehr an Bedeutung bei den Menschen“, sagte Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle. Beispiel Gastronomie: „Früher saßen in der Kneipe alle drinnen. Heute überlebt kein Restaurant mehr ohne Außenbestuhlung .“

Plätze und öffentliche Aufenthaltsorte haben die Menschen in der Stadt seit einigen Jahren lieb gewonnen. Optimal ist da für den Stadtbezirk West, dass die Jugendverkehrsschule nun an den hinteren Vogelsang zieht, in der Nähe des Vereinsheims der Zigeunerinsel. Dort startete auch der Rundgang. Bisher ist dort noch Brachland, Baustart bei der Verkehrsschule ist wohl in 2019. Die neue Verkehrschule wurde bereits im vorletzten Doppelhaushalt beschlossen. „Dann hat man gemerkt: hoppla, das Geld langt hinten und vorne nicht“, erklärte Möhrle dem Bürgermeister.

In den kommenden Jahren entstehen einige neue Wohn-Areale im Westen

Großes Interesse zeigte Mayer an den Wohnprojekten wie die Entwicklung an der ehemaligen Bauernmarkthalle am Vogelsang. Dort baut die Firma Pflugfelder 132 Wohneinheiten, 37 davon sind gefördert. „Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) muss hier angewandt werden“, so Möhrle. In die ehemalige Bauernmarkthalle kommt ein Rewe-City-Markt. In der Nachbarschaft hält sich jedoch das Gerücht, dies stimme nicht. Einige Anwohner sind daher kurz zur Gruppe dazu gestoßen. Möhrle konnte die Gerüchte entkräften: „Das Baugesuch ist eingereicht, es ist beschlossen.“ Auch die Firma Pflugfelder bestätigt dies auf Nachfrage.

Stolz war Möhrle, auf den „Trend im Westen“ hinweisen zu können, dass in jeden Neubau viele Wohnungen kommen. Am Olga-Areal seien es etwa 240. Von der Baustelle zeigte sich Mayer tief beeindruckt: „Wenn alles freigeräumt ist, dann erschließt sich erst die Dimension.“ Vier Quartiere entstehen dort ab 2019. Unter anderem das Siedlungswerk, die SWSG und eine private Baugemeinschaft sind an dem Großprojekt beteiligt. „Das wird richtig lebendig“, sagte Möhrle, „und ist im Moment das interessanteste Projekt im Westen.“

Olgäle und Elisabethenanlage sollen ein „schöner Verbund“ werden

Gleichzeitig wird gegenüber im Rahmen des Sanierungsgebietes Stuttgart 28 auch der Spielplatz umgestaltet. „Im Verbund mit dem Olgäle ist die Elisabethenanlage ja quasi die logische Konsequenz“, stellte Mayer fest. Auf dem großen Spielplatz soll es eine Liegewiese und weitere Spielflächen für Tischtennis oder Boccia geben, aus dem bisherigen Bolzplatz werden zwei gemacht. Bedeutend ist aber laut Möhrle natürlich auch die „Pracht-Allee“ des Westens, die Johannesstraße. In Teilen ist diese schon in den letzten Jahren neu gestaltet worden, die Ecke an der Schlossstraße wird nun im Zuge des Sanierungsgebietes ebenfalls verschönert. „Die Johannesstraße ist eben auch eine Flaniermeile“, so Möhrle. Immer wieder sei die Straße ohne einen Plan verändert worden, nun solle sie wieder „aus einem Guss“ werden.

Mayers Fazit am Ende der Tour: „Das sind einige wichtige Entwicklungsstufen für den Westen.“ Und vieles sei ihm tatsächlich neu gewesen.