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Die Stadträte folgen der Empfehlung der Jugendlichen, begrüßen vor allem aber die Bürgerbeteiligung.

Ditzingen - Der Bürgersaal des Ditzinger Rathauses war ungewöhnlich voll am Montagabend: Rund 40 Jugendliche waren gekommen, um der Diskussion über die Einrichtung eines Jugendfreizeitplatzes zu lauschen. Erstmals sollte sich der Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales mit dem Thema befassen, seit der Jugendgemeinderat zwei Plätze in der Kernstadt als grundsätzlich für geeignet eingestuft hatte. Einen davon, jenen an der Konrad-Kocher-Schule, hatten sie favorisiert.

Ihr Votum nutzt freilich nicht: Die Grundsatzentscheidung fällt der Gemeinderat, deshalb zunächst also der Fachausschuss. Dieser sprach sich am Montag einmütig grundsätzlich für einen solchen Platz aus, mehrheitlich an der Konrad-Kocher-Schule. Der Oberbürgermeister Michael Makurath konnte die in Kooperation mit seinen Mitarbeiten erfolgte Priorisierung nachvollziehen. Schließlich befindet sich die Fläche an der Autobahn. „Sie ist deshalb lärmvorbelastet, und eine zusätzliche Belastung fällt deshalb nicht so ins Gewicht wie in anderen Bereichen“. Der Gemeinderat hat nach der geplanten Bürgerinformation das letzte Wort.

Deutliches Ja zum Wunsch des Jugendgemeinderats

Einzig Dieter Schnabel, der Fraktionschef der Unabhängigen Bürger, stimmte zwar nicht grundsätzlich gegen einen solchen Platz, wohl aber gegen den Standort. Die anderen Fraktionen würdigten in der Aussprache sowohl das Engagement der Jugendlichen als auch die von der Verwaltung mit den Jugendlichen abgestimmte Vorgehensweise.

Schon vor dem Grundsatzbeschluss für oder gegen den Platz sollen die Betroffenen – von den Anwohnern über die Schule hin zur Polizei – eingebunden werden, um Kritik und Ideen aufzunehmen.

„Wir wissen um die Nöte von den Jugendlichen.“ Mit diesen Worten eröffnete der CDU-Fraktionschef Rolf Feil die Aussprache, nachdem der Jugendratssprecher Daniel Arzt die bisherige Diskussion zusammengefasst hatte. Darauf verwies später auch die SPD-Fraktionschefin Sabine Roth. Feil zeigte sich positiv optimistisch. „Vielleicht findet man eine Lösung“, so Feil, dank des frühen Dialogs. Manches müsse noch geklärt werden, etwa die Frage der Zufahrt, oder wie man ausschließen könne, dass dort über das soziale Netzwerk Facebook organisierte große Feste gefeiert würden. Er zeigte durchaus Verständnis für die Sorgen der Anwohner, von denen einige an der Sitzung teilgenommen hatten.

Stadträte setzen auf Beteiligung der Jugendgemeinderäte

Ulrike Sautter (Grüne) äußerte ihre Hoffnung auf einen Kompromiss, der alle zufrieden stellt. Sie bezeichnete die Umsetzung einer Wunschidee der Jugendlichen als „spannende Angelegenheit“, zumal dies auch eine „tolle Aufgabe für die Jugendlichen“ darstelle. Frank Hagenlocher (Freie Wähler) und Doris Renninger (Grüne) verliehen zudem ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Platz Bestand habe, eben weil sich die Jugendlichen im Vorfeld einbrächten.