Weil im geplanten Klosterpark Platz für große Veranstaltung sei, brauche die neue TSV-Sporthalle keine feste Bühne, sagt die Bürgermeisterin Carmen Marquardt. Foto: Horst Rudel

In Adelberg soll die mehr als hundert Jahre alte TSV-Halle abgerissen werden.

Adelberg - Es geht voran, wenn auch nicht in Windeseile: Die Pläne für eine neue Turnhalle im Gebiet Jauchert in Adelberg werden Schritt für Schritt konkreter. Bei den Überlegungen mit an Bord sind die Einwohner der 2000-Seelen-Gemeinde. In Arbeitsgruppen wurde im vergangenen Jahr bereits ausgiebig über die Anforderungen an den Neubau gesprochen. Die alte Halle liegt mitten in einem Wohngebiet, ist mehr als 100 Jahre alt, zu klein und in keinem guten Zustand mehr.

Darüber, wie die neue Turnhalle genau aussehen soll, soll vor allem aus Kostengründen weiter diskutiert werden, wie die Bürgermeisterin Carmen Marquardt sagt. Fest steht dagegen, wofür das Grundstück der alten Halle nach deren Abriss genutzt werden soll: Dort könnten sechs bis acht neue Wohnhäuser gebaut werden.

Weitere Varianten werden geprüft

Soll es in der Sporthalle auch eine Küche geben, und wie sollte diese gegebenenfalls ausgestattet sein? Bekommt der TSV ein Büro für seine Geschäftsstelle und wie groß soll es sein? Und wie viel darf die Klappbühne kosten? „Wir müssen uns noch weitere Varianten anschauen“, sagt die Bürgermeisterin. Das Stuttgarter Architekturbüro Sportconcept soll nun zunächst eine Konzeptstudie erstellen, in die auch die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung einfließen. Jene Variante, bei der auf einer festen Bühne Kulturveranstaltungen stattfinden können, würde rund sechs Millionen Euro kosten, erklärt die Bürgermeisterin. Eine abgespeckte Variante als reine Sporthalle wäre mit Kosten von vier Millionen Euro deutlich günstiger. Am Standort für die neue Halle wird aber nicht mehr gerüttelt. Sie soll zwischen den bestehenden Sport- und Tennisplätzen gebaut werden.

Bei der Ausstattung könnte es auf einen Kompromiss hinauslaufen, also auf eine Sporthalle, in der auch kleinere kulturelle Veranstaltungen stattfinden könnten. Daran, dass die Kultur in der neuen Halle die zweite Geige spielen soll, lässt Marquardt keinen Zweifel. Denn die Firma Klosterpark plant derzeit südlich der künftigen Halle ein Veranstaltungszentrum mit Hotel und weiteren Sportflächen. Die Gemeinde sowie örtliche Vereine könnten im Klosterpark, wo in rund zwei Jahren die Bagger rollen sollen, Räume für größere Kulturveranstaltungen mieten, erklärt die Bürgermeisterin Marquardt.

Fußball, Handball, Volleyball oder Badminton

Ende Dezember haben die Sportconcept-Architkten die jüngsten Pläne für die Halle im Gemeinderat vorgestellt. Demnach soll die Halle über ein Spielfeld verfügen, das mit einem Vorhang oder einer Trennwand auch in zwei Bereiche aufgeteilt werden könnte. Damit soll die Halle für die meisten wichtigen Sportarten wie Fußball, Handball, Volleyball oder Badminton sowie für den Sportunterricht der Schule genutzt werden können. Für Kulturveranstaltungen könnte es eine sogenannte Klappbühne geben. Diese könnte platzsparend in dem nicht unterkellerten Gebäude eingelagert werden. Einstimmig beauftrage der Gemeinderat die Firma Sportconcept, die im Dezember vorgestellten Pläne weiter auszuarbeiten. Als Vorbild für ihre neue Halle dient den Arbeitsgruppen nach der Besichtigung verschiedener Beispiele in der Umgebung die neue Technotherm-Halle in Eschenbach.

Bei einer Informationsveranstaltung, für die es aber noch kein Datum gibt, sollen die Adelberger Gelegenheit zu weiteren Gesprächen mit der Verwaltung haben, erklärt die Bürgermeisterin. Wann die Bauarbeiten für die neue Sporthalle tatsächlich beginnen, dazu möchte Marquardt derzeit aber keine Prognose abgeben.