Mit etwas Fantasie liegen das Stadtpalais und Stuttgart am Meer. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Stadtmuseum in Stuttgart plant ein außergewöhnliches Sommerfestival: Sportangebote und auch eine Open-Air-Abkühlung, die sich für gestresste Großstädter nach Meer anfühlen soll, sind dafür geplant.

Stuttgart - In knapp zwei Monaten, Ende Juli, starten in Baden-Württemberg die Sommerferien. Das neu eröffnete Stadtpalais, das das Stadtmuseum beherbergt, lädt dann über den Zeitraum von sechs Wochen zum großen Sommerfestival „Stuttgart am Meer“ ein. Das Außengelände soll dabei nach dem Willen des Museums in eine „urbanen Erlebnisfläche für Erwachsene“ verwandelt werden. Als Highlight ist ein Wasserbecken vor den Treppen des Museums geplant.

Die Idee dahinter: Weil weder Neckar noch Nesenbach für die Stuttgarter erlebbar sind, möchte das Stadtpalais das Wasser vom 27. Juli bis zum 9. September in die Innenstadt holen. „Stuttgart braucht Wasser, deshalb machen wir das Stadtpalais zum Stadtstrand und holen das Meer an den Charlottenplatz“, sagte Museumsdirektor Torben Giese unserer Zeitung.

Oase für gestresste Großstädter

Trotz Klimaanlagen gehören Museumsräume im Sommer nicht zu den gefragtesten Orten. Deswegen soll der gesamte Außenbereich rund um das Stadtpalais zu einer Oase für gestresste Großstädter werden, die auf der Suche nach Erholung, Sport und Erfrischung sind. Geplant ist ein Programm mit verschiedenen Sportarten: Basketball, Skaten, Surfen oder Radfahren stehen im Wochenwechsel im Fokus. In den Worten Gieses klingt das so: „Die Skater, Surfer, Streetballer und Biker erklären ‚Stuttgart am Meer‘ zu ihrer Spielfläche und begeistern die Besucher mit ihrer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Urbanität und Großstadt.“

Das entspannte Strandleben mitten in Stuttgart soll mit passender Musik, Ausstellungen, Speisen und Getränken abgerundet werden. Das genaue Programm will Giese in den nächsten Wochen vorstellen. Klar ist schon mal: Für die temporäre Installation hat das Stadtpalais das Stuttgarter Architekturbüro Umschichten engagiert, das eigens für „Stuttgart am Meer“ ein knöchel- bis knietiefes Becken entwirft. Dieses soll sich nach Meer anfühlen und mit viel frischem Wasser eine wirkliche Abkühlung bringen. Bestandteil des Sommerprogramms ist auch, dass die Treppe vor dem Stadtpalais in eine Art Stranddüne umgestaltet wird, auf der die Stuttgarter bis spät in die Nacht verweilen können.

Gut sichtbares Festival für alle

„Museum muss nicht immer nur hinter dicken Mauern stattfinden“, verkündet Giese. „Wir gehen mit unserem Festival raus aus dem historischen Gebäude, mitten hinein in den öffentlichen Raum. Hier sind wir für alle gut sichtbar. Und wer mitmachen möchte, macht einfach mit.“