Ort des künftigen Stadtmuseums: Das Wilhelmspalais Foto: Leif Piechowski

Der drastische Baukostenanstieg beim Projekt Stadtmuseum und die künftigen Betriebskosten machen Stuttgarts Stadträte besorgt. Das zeichnete sich am Freitag ab – freilich auch, dass die Fraktionen den Umbau des Gebäudes wohl nicht mehr stoppen werden.

Stuttgart - Der drastische Baukostenanstieg beim Projekt Stadtmuseum und die künftigen Betriebskosten machen Stuttgarts Stadträte besorgt. Das zeichnete sich am Freitag im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen ab – freilich auch, dass die Fraktionen den Umbau des Gebäudes wohl nicht mehr stoppen werden. Tenor: Stuttgart brauche dieses überfällige Museum.

 

Eine Empfehlung wollte das Gremium bei der ersten Vorberatung des Baubeschlusses nicht abgeben, weil manche Fraktionen einige Aspekte noch einmal beraten wollen. Das weitere Verfahren soll sich dadurch aber nicht verzögern. Der Terminplan sieht vor, dass die Vollversammlung des Gemeinderats am 23. Januar den Baubeschluss fasst.

Die Grünen wollen sich zuvor noch einmal Gedanken machen, was im Erdgeschoss möglich ist. Die Zwischennutzung nach dem Auszug der Bücherei und vor dem Umbau habe gezeigt, wie publikumswirksam das Gebäude bespielt werden könne. Anja Dauschek vom Planungsstab des Museums sagte dazu, das Erdgeschoss sei schon nach dem jetzigen Konzept „flexibel bespielbar“. Eine Frage könnte auch werden, ob sich die Stadt zwei kleine Brunnen vor dem Haupteingang leisten will. Die Verwaltung rät wegen der Kosten davon ab, obwohl die Stiftung Stuttgarter Brünnele mit Geld helfen will.

Begonnen hatte das Projekt mit geschätzten Kosten von 36,3 Millionen Euro. Das erhöhte sich bei der Bauvorbereitung unter anderem wegen des Brandschutzes auf 40 Millionen. Jetzt versucht man, die Kosten wieder auf 38,3 Millionen zu begrenzen – ohne Risikopuffer. Man rechnet damit, dass die Stadt nach Abzug des Eintrittsgelds für jeden Besucher 33,60 Euro aufbringen muss – bei 110 000 Besuchern pro Jahr.